Samstag, 30. Juni 2007

Boxen

Eigentlich bin heute voll am Arsch: seit Montag Erkältung, die immer noch nicht auskuriert ist...da muss man vorsichtig sein, da "verschleppte" Erkältungen und Krankheiten, die man nicht völlig auskuriert, die gefährlichsten sein können...sie kommen dann zum Ausbruch, wenn man es nicht vermutet, und mit einer Heftigkeit, die sehr unangenehm werden können: vergleichbar mit einem schlummernden aktiven Vulkan, der keine kleineren Eruptionen erfahren hat und dann plötzlich mit unverminderter Wucht ausbricht...

Heute kommt auf VOX von 22:30 bis 0:30 Schwergewichtsboxen...leider funktioniert unser Stream nicht, sehr schade...vielleicht schaue ich um 22h Felix Sturm vs. Noe Tulio Gonzalez Alcoba: WBA-Weltmeisterschaft im Mittelgewicht aus der Porsche-Arena in Stuttgart...

Es ist ein gnadenloser Sport und ein Kampf Mann gegen Mann, bei dem nur einer gewinnt. Vielleicht ist Boxen deshalb eine der populärsten Sportarten der Welt. Dieser Film "Zwischen den Seilen - Legendäre Boxkämpfe und ihre Geschichte" zeigt die legendärsten Kämpfe aller Zeiten und was sich innerhalb und außerhalb des Rings ereignete: den Kampf Schmeling gegen Louis, den "Thriller in Manila", bei dem sich Ali und Frazier beinahe zu Tode prügelten, und Mike Tysons letzten Fight gegen Lennox Lewis sowie die Vermarktung eines "bösen Boxers"...

Er verdrängte 1938 sogar Adolf Hitler aus den Schlagzeilen der internationalen Presse: Für einige Wochen war der deutsche Schwergewichtsboxer Max Schmeling der bekannteste Deutsche der Welt.

Sein Titelkampf gegen den amtierenden Weltmeister Joe Louis war mehr als nur ein Boxkampf. Hier traten nicht nur zwei der besten Schwergewichtler gegeneinander an, sondern Nazi-Deutschland gegen die USA, eine Diktatur gegen die freie Welt, Weiß gegen Schwarz.

Es war ein vom Nationalismus geprägter Boxkampf, in dem beide Boxer eine Rolle spielen mussten: Max Schmeling als instrumentalisierte Galionsfigur für "die neue Herrenrasse" und Joe Louis als Hoffnung der freien Welt, der auch für die Anerkennung der Schwarzen in Amerika kämpfte. Rassismus spielte in der Geschichte des Boxens schon immer eine große Rolle.

Lange Zeit suchte man nach der "großen, weißen Hoffnung", um die Dominanz der schwarzen Boxer zu brechen. Schwarze Boxer wurden oft dämonisiert und eingeschränkt - wie Muhammad Ali, dem die Boxlizenz in den 60er Jahren entzogen wurde, weil er den Wehrdienst in Vietnam verweigert hatte. Doch Ali hatte die Medien auf seiner Seite. Er inszenierte sich selbst wie kein anderer zuvor und ernannte sich zum "größten Boxer aller Zeiten".

Entscheidenden Anteil daran hatte auch der legendäre Titelkampf gegen einen seiner härtesten Gegner, Joe Frazier, der als "Thriller in Manila" in die Boxgeschichte einging. Ali stilisierte sich im Vorfeld des Kampfes als Vorkämpfer für die Bürgerrechte der Schwarzen und bezeichnete seinen Gegner Joe Frazier als Gorilla und Sklaven des weißen Mannes.

Als sich die beiden schließlich im Ring gegenüberstanden, wollte sich Frazier für die Demütigungen rächen, und es kam zu einer 14 Runden andauernden Ringschlacht.

Dieser Kampf prägte das Boxen als Massenspektakel und Medienevent und warf die Frage auf, wie weit man gehen darf, um die Bedürfnisse des Publikums nach einer brutalen Ringschlacht zu erfüllen. Beide Boxer waren nach diesem Fight psychisch und physisch gezeichnet. Ali sagte später, er wäre dem Tod noch nie so nahe gewesen wie in diesem Kampf.

Doch beim Boxen braucht es nicht nur Blut, Schweiß und Tränen, sondern auch einen Bösen. Niemand erfüllte diese Rolle besser als Mike Tyson in den 80er Jahren. Das Boxen war endgültig ein Millionenbusiness geworden. Um Kämpfe zu vermarkten, war ein Böser notwendig, der das Publikum gleichzeitig abstieß und faszinierte. "Iron-Mike" war die ideale Besetzung: ein Straßenkind mit unzähligen Vorstrafen und ein begnadeter Boxer mit einem unglaublich aggressiven Boxstil. Sein väterlicher Freund und Trainer Cus D'Amato formte ihn zum jüngsten Schwergewichts-Champion aller Zeiten. Doch der Tod seines Mentors Cus war auch das K.O. für Mike Tyson - im Ring sowie im privaten und öffentlichen Leben.

Die deutsche Erstausstrahlung der BBC Exklusiv-Dokumentation von "Zwischen den Seilen - Legendäre Boxkämpfe und ihre Geschichte" ist ein außergewöhnlicher Querschnitt durch die Geschichte des Boxens. Im Mittelpunkt stehen legendäre Kämpfe, die diesen Sport revolutionierten. Die entscheidenden Ringszenen werden nicht nur in voller Länge gezeigt, sondern auch von Zeitzeugen, ehemaligen Trainern und Boxexperten kommentiert und analysiert. Das Ergebnis ist ein packendes Porträt des Schwergewichtboxens und seiner legendären Champions innerhalb und außerhalb des Rings

Quelle: http://www.tvtv.de/cgi-bin/WebObjects/EPG.woa
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http://www.float-like-a-butterfly.de


Fazit: aus medizinischer Sicht ist von Boxen abzuraten, es sei denn, man kämpft mit Kopfschutz...aber man kann ja keinen Kampfsport verbieten, den die halbe Welt liebt und der viele Menschen fasziniert, egal, ob sie etwas von Boxen etwas verstehen oder nicht.

Wenn man mich fragt, wer der beste Boxer der Welt ist, dann sage ich für das Schwergewichtsboxen: Muhammad Ali. Die anderen Gewichtsklassen haben eben ihre eigenen ewigen "Größen".

Wer dreimal das Gesetz durchbricht: "They never come back", so eine große Klappe hat und im Ring mit so viel Eleganz, Kraft und taktischer Raffinesse sein Können unter Beweis stellt, der hat den Titel "Bester Boxer aller Zeiten" verdient. Wer weiß, vielleicht kommt noch mal so einer...möglich ist alles.

(...dieser hier hätte die Nachfolge antreten können...)
Aber um ganz ehrlich zu sein: der beste Kampf aller Zeiten war für mich, einer der beiden Kämpfe von Mike Tyson gegen Evander Holyfield...nach einer durchzechten Nacht habe ich eine Wirtschaft gesucht, in der der Kampf übertragen wird: bei Ritchie in Alsdorf/Busch habe diesen Kampf gesehen. Wie zwei wilde Stiere sind sie aufeinander losgegangen, ich habe gedacht, die wollen sich krankenhausreif schlagen.

Auch wenn Evander Holyfield ein gläubiger Mensch ist, sein Blick und sein gestählter Körper hätten einem Furcht und Schrecken einflößen können, wenn man ihm persönlich im Ring begegnet wäre.

Und um es auf den Punkt zu bringen: wenn Mike Tyson eine unterstützende Vaterfigur gehabt hätte, seine Mutter und sein erster Trainer während seiner aufstrebenden Karriere nicht gestorben und Don King nicht so ein "Arschloch" gewesen wäre, dann hätte er in die Fußstapfen von Muhammad Ali treten können. Mike Tyson war nicht gebildet, aber boxerisch gesehen eine Nummer für sich, den die Medien zu einem Tier gemacht haben...

vielleicht hätte er nach dem "Ohrbiss" aufhören sollen...wie ein in die Enge getriebenes Tier, so hat er sich zum Ende seiner Karriere hin verhalten...als Sportler wäre ich niemals mehr gegen so einen Kämpfer angetreten, von dem ich gewusst hätte, dass er zu jeder Zeit imstande ist, sich gegen alle Fairnessregeln des Boxsports zus stellen...aber wie immer: Geld regiert die Welt (vielmehr ein blindes, gefühl- und rücksichtsloses Streben danach - Geld als solches ist ja eine sehr gute Erfindung)

Es gibt noch viel zu erzählen über diesen faszinierenden Boxer, ein Spruch bleibt lebendig. Auf die Frage was ihn gegen größere und ebenfalls muskelbepackte Gegner motiviert, gab er zur Antwort: "Die Langen fallen so schön"

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