Samstag, 9. Juni 2007

Spottweise, als ein junger Mann den Vater eines lettischen Mädchens beleidigte

Georg Friedrich Daumer (1800-1875)

Spottweise, 
als ein junger Mann den Vater eines lettischen Mädchens beleidigte
 
    Auf Krieg und Schlachten
Und großer Thaten
Erhabne Prachten
Vernehmt ihr Leute
Mein Preisgedicht!
 
    Es kam ein Häschen
Und hob das Näschen
Und hob das Pfötchen -
Es war kein Späßchen -
Und traf den grausam
Erschreckten Vater
Mit hartem Schlage
Und schonte nicht.
Ich wollte retten,
Ich wollte rächen,
Es war ja Pflicht;
Ich wollte brechen
Aus meinem Hage,
So wie ein Krieger,
Ein Held wohl bricht;
Ich konnt' es aber,
Ich arme Dirne -
Vor Lachen nicht.
geb. am 5. März 1800 in Nürnberg als Sohn eines Kürschnermeisters,nach
dem Besuch des Ägidiengymnasiums in Nürnberg studiert er in Erlangen Theologie
und in Leipzig klassische Philologie, 1822 wird er Lehrer an einer Lateinschule
und 1827 am Gymnasium, Kaspar Hauser wird ihm zur Erziehung übergeben, Daumer
und der Nürnberger Stadtgerichtsarzt Dr. Preu nahmen an dem Findling
psychologische und pädagogische Experimente vor, 1830 gibt er sein Lehramt auf
und lebt als Privatgelehrter in Nürnberg, seit 1856 in Frankfurt am Main,
später dann in Würzburg, er stirbt am 13.12. 1875 in Würzburg.

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