Freitag, 21. September 2007

Atomenergie – Nein Danke?

von Daniel Wilhelmi

Und wieder geht es los – die Leserbriefe zu Uran und Atomenergie. Ich dachte eigentlich, dass Sie meinen Standpunkt inzwischen klar kennen, aber vielleicht muss ich es von Zeit zu Zeit immer wieder klarstellen. Also: Ich bin ein Uran- und Atomenergiebulle. Ich war es, als ich den Uranpreis bei 30 US$ empfahl und ich war es, als der Uranpreis auf 136 US$ kletterte.

Aber ich bin kein Uranbulle, weil ich die Atomenergie so toll finde. Im Gegenteil. Das Problem an der Uran- und Nuklearenergiediskussion ist, dass sie vor allem in Deutschland extrem emotional und selten rational geführt wird. Ich bin Uran-Bulle, weil ich dort in den kommenden Jahren einen absoluten Bullenmarkt sehe.

Ich bin einfach nur Realist. Nichts anderes. Es gibt (zumindest zum aktuellen Zeitpunkt) keine Alternative zur Atomenergie. Und bitte ersparen Sie mir die Geschichten von dem Fortschritt der Solarenergie oder wie die Windenergie theoretisch weiter entwickelt sein könnte, wenn man die Ausgaben für Nuklearenergie in die Forschung regenerativer Energien stecken würde.

Mich interessieren nur Fakten. Nichts anderes. Vergleichen Sie bitte zuerst, wie viele Windräder sie brauchen und wie die Natur danach aussieht und geschädigt wird, um die Energie eines Atomkraftwerkes zu produzieren, bevor Sie mir eine Mail schreiben. Dann können wir reden.

Um den steigenden Energiebedarf in den kommenden Jahrzehnten zu decken und den Anteil der tödlichen Kohle signifikant zu reduzieren gibt es derzeit nur den Ausweg der Atomenergie. Selbst Größen der Umweltbewegung, wie der Greenpeace-Gründer James Lovelock, haben diese Korrelation erkannt. So sagte Lovelock selbst: „Nur die Kernkraft kann die Erderwärmung stoppen.“

Nüchterne Fakten zu Uran

Nur die Atomenergie kann kostengünstig (wichtig für die Emerging Markets) genügend Energie produzieren, um den steigenden weltweiten Bedarf zu decken. Deshalb bin ich so ein Anhänger von Uran und der Nuklearenergie. Aus keinem anderen Grund. Ich wäre genau der gleiche Bulle für Erdbeerjogurt, wenn sich damit der gleiche Energieeffekt wie mit Uran erzielen ließe. Das ist alles.

Sehen wir uns noch mal nüchtern die Fakten an. Ganz ohne Emotionen. Nur die Fakten zählen für mich als Börsianer: So kann heute aus 1 kg Uran 16.700-mal (gemessen an KW-Stunden) so viel Energie gewonnen werden wie aus 1 kg Kohle – und das wohlgemerkt bei einer wesentlich niedrigeren Umweltverschmutzung. Selbst der Schmierstoff der Weltwirtschaft, Öl, besitzt nicht annährend die Effizienz von Uran. 1 kg Uran produziert 12.500-mal so viel Energie wie 1 kg Öl.

Mit Atomkraft kann Energie also wesentlich kostengünstiger produziert werden als mit anderen Energieträgern. Die Kosten, für eine durch Kernenergie produzierte KW-Stunde, liegen bei 0,016 USD. Bei Kohle sind es für 1 KW 0,019 USD, bei Öl immerhin 0,053 USD und bei Gas sogar 0,058 USD. Dazu kommt dann noch der sehr wichtige Umweltfaktor. Neben der extrem hohen Energieproduktion entstehen bei der Nutzung von Uran eben keine schädlichen CO2-Emissionen, wie bei Kohle, dem Energielieferant Nr.1 und Top-Klimakiller.

Solche Zahlen können Solar oder Windenergie nicht aufweisen. Und wenn Forscher doch herausfinden, dass sich mit Erdbeerjogurt die gleiche Energiemengen wie bei Uran gewinnen lassen, dann bin ich der Allererste, der in den ALDI stürmt und 10 Paletten Erdbeerjogurt kauft. Denn mich interessiert nicht Uran, sondern der Bullenmarkt dahinter. An der Börse zählen nun mal nur die Fakten.

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