Montag, 24. September 2007

Jakob Michael Reinhold Lenz "An die Sonne"

Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792)

Seele der Welt, unermüdete Sonne!
Mutter der Liebe, der Freuden, des Weins!
Auch ohne dich erstarret die Erde
Und die Geschöpfe in Traurigkeit.
Und wie kann ich von deinem Einfluß
Hier allein beseelt und beseligt
Ach wie kann ich den Rücken dir wenden?

Wärme, Milde! mein Vaterland
Mit deinem süßesten Strahl, nur laß mich
Ach ich flehe, hier dir näher,
Nah wie der Adler dir bleiben.


* der Autor.. ...............................................
geb. am 12. Januar 1751 in Seßwegen/Livland als Sohn eines evangelischen Pfarrers,Studium der Theologie in Königsberg, wo er vor allem die Vorlesungen Kants hört, 1771 lernt er auf einer Reise nach Straßburg Goethe kennen, den er bewundert und in den folgenden Jahren mehrfach trifft, 1773 unterhält er einen Briefwechselmit Herder, nach Veröffentlichung erster Dramen folgt er im April Goethe nach Weimar, aufgrund eines nicht überlieferten Vorfalls ("Lenzens Eseley"; Goethe) wird er im November aus der Stadt ausgewiesen, Goethe bricht jeden Kontakt mit ihm ab, Ende 1777 erleidet er in Zürich einen psychischen Anfall, von dem er sich nie vollends erholt, er folgt seinem Vater nach Riga, findet aber weder in Riga noch in St. Petersburg eine dauerhafte Anstellung, schließlich geht er nach Moskau, wo er zeitweilig als Hauslehrer tätig ist, in der Nacht vom 3. zum 4. Juni 1792 wird er tot auf einer Moskauer Straße gefunden.

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