Sonntag, 16. Dezember 2007

Comeback

+++ Happyend: Klasnic beendet Jahr mit einem Doppelpack+++

Im letzten Spiel des Jahres nahm Ivan Klasnic die nächsten beiden Meilensteine auf seiner Comeback-Tour nach seiner Nierentransplantation und rundete ein unglaubliches Jahr für ihn mit einem wunderbaren Happyend ab: Der Kroate lief um 15.28 Uhr zum ersten Mal wieder mit der Startelf ins Weser-Stadion ein, um 15.59 Uhr drückte er den Ball zum ersten Bundesliga-Treffer nach seiner Rückkehr über Linie. Und als ob ihm das nicht reicht, machte er um 16.38 Uhr seinen ersten Doppelpack nach langer Verletzungspause perfekt.

"Ivan hat sich heute das schönste Weihnachtsgeschenk selbst gemacht. Das war bestimmt ein sehr schönes Spiel für ihn. Für Ivan ist das etwas besonderes, nach dem schweren Weg, den er beschritten hat", freute sich Cheftrainer Thomas Schaaf mit dem Kroaten. Belohnung für die starke Leistung, ein fast komplettes Spiel, das er erst nach 85 Minuten unter Standing Ovations beendete. "Wir haben genau hingeschaut, wie er sich bewegt, wie er die Belastungen verkraftet und haben gemerkt, dass er so lange spielen kann", sagte der Trainer, der neben den reinen Glückwünschen auch sportliches Lob ausspricht. "Das wichtigste ist, dass er trotz allem seine Qualitäten nicht verloren hat. Er sucht weiterhin konsequent den Abschluss." Klaus Allofs ergänzte: "Seinen Torriecher hat er nicht verloren. Allein beim zweiten Treffer an der richtigen Stelle aufzukreuzen, dorthin zu gehen, belegt das. Für einen Stürmer ist es das Schönste, mit Toren zu Siegen beizutragen."

Auch bei den Kollegen herrschte Freude über diesen märchenhaften Auftritt. "Das hat er sich richtig verdient. Das ist eine Sensation, wie er sich gleich mit zwei Treffern zurückgemeldet hat", applaudierte Clemens Fritz verbal und Daniel Jensen legte grinsend nach: "Glückwunsch für Ivan. Er eröffnet unserem Spiel neue Dimensionen. Aber wer ihn kennt, weiß, dass er gern noch den einen oder anderen gemacht hätte."

So war es auch. Der Stürmer Klasnic zelebrierte nicht nur dieses Comeback, sondern ging auch selbstkritisch mit sich um. "Ich hätte noch zwei weitere Tore schießen können, die Chancen waren da. Ich muss ruhig bleiben und kleine Brötchen backen. Wenn es dann so weitergeht, kann ich mich freuen."

Dass es dennoch besondere Augenblicke für ihn waren, leugnete er nicht. "Ich hatte diese Tore meiner Familie versprochen und jetzt sind sie mir gelungen. Beim ersten Treffer habe ich fünf Sekunden gebraucht bis ich es fassen konnte, da musste ich noch mal über alles nachdenken. Beim zweiten Tor war es einfach nur hemmungsloser Jubel. Ich habe mich mit den Kollegen gefreut, die es mir heute so leicht gemacht und mich toll unterstützt haben."

Wie sachlich Klasnic seinen Weg geht, machte folgende Aussage des Kroaten deutlich. Auf die Frage, ob das der schönste Tag seines Lebens heute war, antwortete er: "Mein Comeback war ein Highlight, meine Tore waren das Bonbon, aber schön sind alle Tage, an denen man morgens aufsteht, gesund ist und machen kann, was man will."

Mit den zwei Treffern hat er sich nun auch wieder ins Gespräch für eine mögliche EM-Teilnahme gebracht. Klasnic bleibt aber bei diesem Thema gelassen. "Ich habe schon bevor ich zurückgekommen bin mit unserem Nationaltrainer Slaven Bilic telefoniert. Er weiß, was er an mir hat. Ich bin sicher, wenn es so weitergeht, dann werden wir uns bald wieder sehen."

von Michael Rudolph und Felix Ilemann (Werder Bremen Newsletter)

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+++ Die Hinrunde: Höhepunkte, Rückschläge und die Punkte-Fee

Als Klaus Allofs im Rückblick auf die Halbserie die schönsten drei Erlebnisse zusammenfassen sollte, musste er lächeln. "Nur drei? Damit komme ich nicht hin. Das ganze Jahr steckte voller Erinnerungen. Allein in den letzten Wochen haben wir Real Madrid geschlagen, gegen den HSV ein ganz enges Match gedreht und das Spiel heute gehört auch dazu. Schließlich haben wir in dieser wichtigen Phase der Meisterschaft die Partie für uns entschieden und fünf Tore geschossen. Aber da war ja auch mal ein 8:1. Das hat man schon fast wieder vergessen. Und so könnte ich noch länger fortsetzen, ich habe bestimmt einiges nicht genannt", sagte Allofs, erinnerte aber auch an die Negativ-Erlebnisse. "Das waren unser Start mit den vielen Verletzten und die hohen Niederlagen gegen die Bayern und Dortmund." Auch mit dem Blick auf die Tabelle zog er eine sehr positive Bilanz. "Unterm Strich war es ein tolles Jahr, ein starker Saisonstart. Wir können uns bei allen in der Mannschaft bedanken, die dazu beigetragen haben."

Damit lenkte Allofs noch einmal die Aufmerksamkeit auf das Erfolgsgeheimnis der Grün-Weißen, die trotz eines unglaublichen Verletzungspechs nach der ersten Halbserie punktgleich mit dem FC Bayern ganz oben stehen. "Alle, die eingesetzt wurden haben das super gemacht." Auch Ivan Klasnic sah darin den Werder-Erfolg begründet. "Für so eine Leistung, wie wir sie in den letzten 17 Spielen abgeliefert haben, brauchst du ein komplettes Team. Da gibt es keine B-Spieler. Jeder einzelne belebt die Konkurrenz in der Mannschaft. Ich konnte erst jetzt am Ende wieder mitwirken, hatte aber immer ein gutes Gefühl. Man muss allen Dank sagen, dass sie so gut gespielt haben, als wir in Not waren."

Clemens Fritz freute sich ebenfalls riesig über die unglaubliche Gesamtbilanz der Werderaner. "Schaut auf die Tabelle. Es hat uns keiner vor der Saison oder nach den ersten Spieltagen zugetraut, dass wir uns so in die Winterpause verabschieden. Keiner! Wir wurden unterschätzt. Sicher, in der Champions League konnten wir unser Vereltzungspech nicht so auffangen, aber die Qualität im Kader haben wir unter Beweis gestellt. Jeder, der eingesprungen ist, hat tolle Spiele geliefert."

Das fand auch Cheftrainer Thomas Schaaf, der diese Hinrunde zu den verrücktesten seiner Trainerkarriere zählt. "Das war sicher ein Highlight, was die Besetzung des Kaders betrifft. Da musste man sich fast jeden Tag neue Gedanken machen. Aber die Mannschaft hat trotz aller Widrigkeiten hervoragend mitgezogen." Dass es am Ende zur Punktgleichheit mit den Bayern gereicht hat, war für ihn keine große Überraschung. "Wir wussten ja, dass die Bayern sich ganz vorn präsentieren wollen, aber wir wussten auch, dass unser Kader vieles hergibt. Und er hat es unter Beweis gestellt. In dieser Vorrunde hatte fast jeder seine Problemchen, aber es kamen immer andere, die eingesprungen sind."

Zum Zweikampf mit den Bayern befragt, verdiente sich Klaus Allofs am Samstag den Goldenen Weihnachtsmann für die schlagfertigste Antwort. Auf die Frage, ob er einer Fee nach Niederlage gegen Bayern am zweiten Spieltag geglaubt hätte, dass Werder bis zum Winter 36 Punkte holt, sagte er: "Um Werder hätte ich mir keine Gedanken gemacht, aber ich hätte sie damals gefragt, wie viele Punkte sie für die Bayern vorgesehen hat."

von Michael Rudolph und Felix Ilemann

+++ Frühe Auswechslungen sorgte für Gesprächsstoff

Für den Ex-Werderaner Rudi Völler gab es zwei Menschen, die für die Niederlage seiner jetzigen Mannschaft Bayer Leverkusen verantwortlich waren: Diego und Thomas Schaaf. Der Trainer sorgte bei Zuschauern und Experten mit seinen außergewöhnlichen Auswechslungen bereits nach einer halben Stunde für Aufsehen. Bei einem Doppelwechsel nahm er Tim Borowski und Jurica Vranjes vom Platz und brachte Leon Andreasen und Aaron Hunt.

Eine Maßnahme, die nicht nur den beiden Nationalspielern, sondern auch Gäste-Trainer Michael Skibbe die Sorgenfalten auf die Stirn zauberte. "Durch das Gegentor und die Auswechslungen kam bei uns ein Bruch ins Spiel. Der anschließenden aufkommenden Hektik sind wir dann nicht mehr Herr geworden und haben die Partie sogar in dieser Höhe verdient verloren. Mir wäre es lieber gewesen, der Schiedsrichter hätte in der 28. Minute abgepfiffen (grins ;-) denn bis dahin waren wir gut im Spiel, haben mit schnellen Pässen am Boden Werder gut im Griff gehabt, das Fürhungstor geschossen und noch einige gute Möglichkeiten herausgespielt. Aber letztlich muss man sagen, dass wieder das passiert ist, was uns schon öfter geschehen ist. Wenn es darum geht noch Butter aufs Brot zu bekommen, sind wir nicht in der Lage, mehr mitzunehmen als Erfahrung."

Die frühen Wechsel sorgten auch auf Werder-Seite für Gesprächsstoff. Cheftrainer Thomas Schaaf begründete seine Entscheidung so: "In den ersten 30 Minuten lief nichts richtig zusammen. Das trifft aber auf die ganze Mannschaft zu und nicht nur auf die beiden. Sicher hatten sie auch nicht ihren besten Tag, aber ich wollte ein offensiver ausgerichtetes Spiel im Mittelfeld mit mehr Aggressivität und habe deswegen gehandelt."

Schaaf machte jedoch auch deutlich, dass die beiden jetzt nicht abgeschrieben sind. Vor allem für den in der Vergangenheit oft verletzten Tim Borowski warb er um die richtige Einschätzung der Situation. "Man darf die beiden jetzt auch nicht zu kritisch bewerten. Gerade Tim wurde immer wieder rausgerissen und kann auch deswegen noch nicht die Sicherheit und Konstanz haben, die er für sein Spiel braucht. Wir werden ihm die Zeit geben."

Klaus Allofs sagte zu den Auswechslungen des Trainers: "Solche Entscheidungen sind schon sehr mutig, aber wenn man davon überzeugt ist, dann muss man es machen. Und heute war auch das Glück dabei, dass die, die reingekommen sind ihre Sache auch wirklich besser gemacht haben." Der Geschäftsführer machte deutlich, dass solche Dinge keine fixen Alleingänge sind. "Der Trainer hat die Verantwortung dort unten am Spielfeld, aber er hat auch drei, vier Leute um sich, die er in seine Gedanken mit einbezieht, bei denen er sich noch vergewissern kann. Ich bin sicher, dass er noch mal überlegt hätte, wenn wir alle davon abgeraten hätten", so Allofs, der aber auch auch die Gemütsverfassung von Tim Borowski nachvollziehen kann. "Das ist doch klar, dass er so reagiert. Ich habe schon mit ihm ein paar Worte gewechselt und ihm gesagt, dass es jetzt wieder weitergeht."

Doch nicht nur die Auswechslungen von Thomas Schaaf waren ein Thema. Auch andere Personalien standen im Fokus. So zauberten die beiden offensiveren Mittefeldspieler Diego und Daniel Jensen die Leverkusener so richtig durcheinaner. "Diego war einfach nicht zu fassen. Ausgestattet mit seinen Freiheiten und seiner Ballbeherrschung lief er überall rum und machte uns gehörig zu schaffen", sagte Bayer-Kapitän Simon Rolfes. Rudi Völler schwärmte. "Er war überragend; schießt ein Tor selber und war fast immer vor den Toren entscheidend beteiligt." Klaus Allofs merkte an: "Es gibt eben gute und sehr gute Spieler – Diego ist sicherlich ein sehr guter." Doch der ehemalige Werder-Stürmer hatte auch ein Auge auf andere Akteure. "Ich muss auch einen Spieler loben, der nicht so im Fokus steht: Daniel Jensen hat heute mit seiner starken Leistung sehr viel dafür getan, dass wir dieses Spiel noch gedreht haben."

Der so gelobte Daniel Jensen, wollte nicht über die eigene Leistung sprechen, sondern machte noch einmal deutlich, wie schlecht die Anfangsphase war. "Wir hatten vielleicht doch noch im Hinterkopf, dass wir die beiden letzten Spiele verloren haben. Das hat eine Kettenreaktion ausgelöst. Wir wurden immer nervöser. Erst das Tor brachte die Wende und verursachte das Gleiche in die andere Richtung." Clemens Fritz stimmte zu: "Da haben wir in den ersten 30 Minuten aber schönen Quark zusammengespielt. Danach haben wir aber den Druck in unser Spiel bekommen, den wir brauchen. In der Kabine haben wir uns dann viel vorgenommen und alles richtig umgesetzt."

Dass die Entscheidung nicht noch früher zugunsten der Grün-Weißen fiel, lag allerdings auch an einem weiteren Aufreger des Tages. Der Schiedsrichter übersah ein deutliches Foul im Strafraum an Rosenberg, der sich statt eines Elfmeterpfiffes auch noch völlig unpassende Schimpftiraden von Bayer-Profi Tranquillo Barnetta anhören musste. "Wenn Markus in dieser Szene nicht hochspringt, wird er richtig umgetreten, danach wird er auch noch so heftig attackiert", merkt Klaus Allofs an, der aber lobend erwähnt, dass sich die Mannschaft davon nicht aus der Ruhe bringen ließ. "Wir mussten heute voll konzentriert bleiben, weil wir wissen, dass jede Situation die nochmalige Wende hätte bringen können. Wenn beim 0:1 der zweite Treffer fällt, hätte man nicht gewusst, ob wir die gleiche Moral gehabt hätten. Aber auch beim Stand von 5:2 hätte ein dritter Gegentreffer noch mal alles offen gehalten."

von Michael Rudolph und Felix Ilemann


+++ Feuerwerk zum Fest: Werder – Leverkusen 5:2

Sie trugen Tannenbäume auf ihren Trikots, doch die Leistung der Werder-Profis erinnerte eher an Silvester. Denn die Grün-Weißen brannten beim 5:2 im Spitzenspiel gegen Bayer 04 Leverkusen ein Feuerwerk vom Feinsten ab.

Zwar schoss Tranquillo Barnetta die forsch aufspielenden Gäste schon nach sechs Minuten in Führung. Doch mit zunehmender Spielzeit fand Werder immer besser in die Partie und kam nach einer halben Stunde zum verdienten Ausgleich durch Ivan Klasnic. Nach der Pause schossen Diego (50.), Clemens Fritz (57.), erneut Klasnic (63.) und Markus Rosenberg (69.) die Grün-Weißen in furioser Manier zum Sieg. Stefan Kießlings Tor zum 2:5 (77.) war nur noch Ergebniskosmetik.

Vier Tage nach dem bitteren Champions-League-Aus in Piräus lösten bei Werder zwei Wiedergenesene zwei neuerlich Verletzte ab. Ivan Klasnic kam für Boubacar Sanogo (Bluterguss) zu seinem Heim-Comeback in der Startelf, während Per Mertesacker in der Innenverteidigung für Frank Baumann (Adduktorenprobleme) auflief.

Bayer mit dem besseren Start

Das mit Spannung erwartete Duell zwischen dem Tabellenzweiten Werder und dem Tabellenvierten Bayer begann so gar nicht nach dem Geschmack der Grün-Weißen. Bayer begann kess, profitierte beim frühen Führungstor allerdings von einem Fehlpass der Bremer. Nach einem Mertesacker-Ballverlust in der Vorwärtsbewegung spielte Paul Freier einen blitzschnellen Pass auf den durchstartenden Tranquillo Barnetta, der dem herausstürmenden Tim Wiese aus 16 Metern keine Chance ließ (6.).

Zwar hatte Tim Borowski schon vier Minuten später den Ausgleich auf dem Fuß, doch insgesamt war Bayer in der ersten halben Stunde besser. Die Gäste überzeugten sowohl technisch als auch taktisch, nahmen die Bremer Offensivabteilung um Diego zunächst völlig aus dem Spiel. In der 28. Minute besaß Stefan Kießling die große Chance zum 0:2, scheiterte nach einem Fehler von Daniel Jensen aber an Tim Wiese.

Klasnic’ Weihnachtsmärchen

Etwas überraschend, aber klasse vorbereitet fiel in der 30. Minute der Ausgleich. Diego setzte mit einem gefühlvollen Heber Borowski ein, dessen Schuss von Bayer-Schlussmann René Adler nur abgeklatscht werden konnte. Die Chance für Ivan Klasnic, der genau da stand, wo ein Torjäger stehen muss. Der Kroate schaltete schnell, schob den Ball über die Linie – und erzielte damit sein erstes Tor nach der Nierentransplantation. Die lange Leidenszeit – endgültig vergessen!

Trotz des Ausgleichstors überraschte Cheftrainer Thomas Schaaf unmittelbar danach mit gleich zwei Wechseln, nahm Kapitän Borowski und Jurica Vranjes vom Feld und brachte dafür Aaron Hunt und Leon Andreasen. Werder wurde nun immer stärker und hatte vor der Pause noch zwei gute Gelegenheiten zur Führung – beide Male durch Ivan Klasnic (35., 45.). Zudem verweigerte Schiedsrichter den Grün-Weißen nach einem Foul des bereits verwarnten Karim Haggui an Markus Rosenberg den fälligen Strafstoß (42.).

Furios: vier Tore in 19 Minuten

Doch die Werderaner brauchten sich nicht lange zu ärgern. Halbzeit hin, Halbzeit her – fortan wirbelte nur noch Grün-Weiß. Und die 40.000 Zuschauer wurden einmal mehr mit tollen Toren regelrecht verwöhnt. Diego machte in der 50. Minute den Anfang, traf nach starkem Einsatz von Jensen und Vorlage von Rosenberg aus halbrechter Position per Flachschuss ins linke untere Toreck. Top-Techniker Jensen spielte auch sieben Minuten eine entscheidende Rolle. Mit einem Steilpass auf Clemens Fritz leitete er das 3:1 ein, das der deutsche Nationalspieler aus ähnlicher Position wie zuvor Diego erzielte.

Doch Werder hatte noch längst nicht genug – am wenigsten Ivan Klasnic, der wie seine Mitspieler nun durch eine explosive Mischung aus Spielfreude, Einsatz und Leidenschaft zu begeistern wusste. Und das Weihnachtsmärchen des Kroaten fand in der 63. Minute seine Fortsetzung. Eigentlich wollte Klasnic per Hacke auf Andreasen passen, doch Barnetta ging dazwischen und legte damit ungewollt für den Werderaner mit der Nummer 17 auf, der direkt abzog und den Ball präzise im linken Eck versenkte. Eine Traumkombination über Jensen, Diego und Klasnic brachte weitere sechs Minuten gar das 5:1. Rosenberg vollendete die furiose Ballstafette mit seinem fünften Saisontor.

Stehende Ovationen für Ivan

Klar, das Spiel war nun endgültig und deutlich entschieden. Anlass für die Werderaner, etwas nachzulassen. Leverkusen schlug noch einmal zurück, doch letztlich blieb Kießlings Treffer zum 2:5 ohne Bedeutung. Stattdessen feierten die Werder-Fans zunächst Ivan Klasnic bei seiner Auswechselung in der 85. Minute mit stehenden Ovationen, nach dem Schlusspfiff dann die ganze Mannschaft.

von Kevin Kohues

Werder Bremen – Bayer 04 Leverkusen 5:2 (1:1)

Werder Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Pasanen - Jensen – Vranjes (31. Andreasen), Borowski (31. Hunt) - Diego - Rosenberg, Klasnic (85. Harnik); auf der Bank: Vander, Tosic, Schindler, Mosquera

Bayer 04 Leverkusen: Adler, Castro, Friedrich, Haggui (46. Sinkiewicz), Sarpei – Gresko, Rolfes – Freier (67. Gekas), Barbarez (73. Dum), Barnetta - Kießling

Tore: 0:1 (6.) Barnetta, 1:1 (30.) Klasnic, 2:1 (50.) Diego, 3:1 (57.) Fritz, 4:1 (63.) Klasnic, 5:1 (69.) Rosenberg, 5:2 (77.) Kießling

Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg)

Weser-Stadion: 40.000 Zuschauer

Gelbe Karten: Fritz, Andreasen – Haggui, Gresko, Castro, Barbarez

Fazit: Werder Bremen hat wie Bayern München 36 Punkte, liegt im Torverhältnis nur um 5 Tore zurück... hieß es am Anfang nicht, dass Bayern mit Klose, Ribbery, Lucatoni und all den anderen Stars der Bundesliga davoneilen wird ???.. oh, ihr Sportreporter, lernt endlich mal vernünftig schriftliche und mündliche Kommentare abzugeben, und denkt nach, bevor ihr etwas zum Besten geben wollt: in Mannschaftssportarten zählt die mannschaftliche Geschlossenheit, die Fitness, die Cleverness, die Routine, der Fleiß, das Zusammenspiel, die "Coolness" sprich Lockerheit und die Disziplin. Deshalb ist ab einem gewissen Millionenbebetrag die Summe, die man in eine Mannschaft hineinsteckt nicht mehr der alles entscheidende Faktor, ob man eine Meisterschaft gewinnt oder nicht ! Denn dann und auch vorher zählt, wie der Trainer, die sportliche Führung/ der sportliche Stab und der Vorstand die professionell ausgebildeten Individualisten zu einer erfolgreichen Mannschaft zusammenschweißen und miteinander harmonisieren lassen. Und das gilt wohl für jede Firma, jeden Betrieb, jedes Institut und für Gemeinschaften von verschiedener Form und Art. Ein Individualist glaubt vornehmlich an sich selber, ein Teamplayer glaubt an sich und an seine Kollegen... jeder hat die Entscheidung, am Ende zählt nur, dass man auf das vertraut und zu Ende bringt, wofür man sich entschieden hat !

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