Sonntag, 20. Januar 2008

Potosí, eine Zeitreise

"Wiedersehen mit der ehemaligen bolivianischen Silberstadt"

Archiv Die Hochzeitsreise führt Ron und Jacqueline Havilio im Jahr 1970 von Buenos Aires nach Cuzco und Machu Picchu zu den Hochburgen der Inkakultur. Ausgestattet mit Rucksack und Fotoapparat, ziehen die jungen Leute durch die bolivianischen Anden und entdecken die Silberminenstadt Potosí. Von ihrer Reise bringen sie Schwarz-Weiß-Fotografien und unzählige Erinnerungen mit. 29 Jahre später wandelt das Paar auf seinen eigenen Spuren und begibt sich erneut auf die Reise von Buenos Aires nach Potosí. Dieses Mal werden die beiden von ihren drei Töchtern begleitet: Naomi (19) zeichnet für den Ton verantwortlich, Yael (21) ist Fotografin und die Architekturstudentin Noa (24) stößt später hinzu. Vater Ron filmt die Tour mit einer Super-16-Kamera.

Im Zentrum der Reise steht der ausgedehnte Aufenthalt der Familie in Potosí. Einst verfügte die 4.100 Meter über dem Meeresspiegel liegende Stadt über das größte Silbervorkommen der Welt und bildete die Haupteinnahmequelle der spanischen Kolonialmacht. Silbermünzen aus Potosí wurden in die ganze Welt verschifft und führten im 16. Jahrhundert sogar zu einer Silber-Inflation. Zu jener Zeit gab es in Potosí prunkvolle Barockbauten und großen Reichtum, aber auch bitteres Elend. Für die Millionen von Indios, die unter menschenunwürdigen Bedingungen in den Silberminen arbeiten mussten, war Potosí der Vorhof zur Hölle. Nachdem die Silbervorräte erschöpft waren, erlosch das Interesse an der Stadt. Potosí verfiel in tiefe Armut und geriet schließlich in Vergessenheit.

Der Dokumentarfilm zeigt das Wiedersehen mit den alten Bekannten von 1970 und zeigt die Stadt und das Leben ihrer Bewohner mit seinen glanzvollen und düsteren Seiten.

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