Montag, 25. Februar 2008

"Die Minenratten von Tansania"

360° - Die GEO-Reportage

© Medienkontor FFP Im Forschungszentrum der nichtstaatlichen Organisation APOPO in Tansania herrscht helle Aufregung, denn wieder hat eine Rattenmutter Junge geworfen. Das bedeutet einen Riesenerfolg bei in Gefangenschaft lebenden Tieren. Bart Weetjens, Initiator eines Projekts, das Riesenhamsterratten ausbildet, um Antipersonenminen zu erschnüffeln, gibt einem der Welpen den Namen Ronaldinho, nach dem auch in Afrika verehrten Fußballidol. In nur wenigen Wochen lernt das intelligente Tier, unter verschiedenen Proben aus Kaffee, Tee und anderen Stoffen das gefährliche TNT heraus zu schnüffeln. Dies ist der Stoff, aus dem die 110 Millionen Antipersonenminen hergestellt sind, die weltweit noch sprengbereit im Boden lauern.

Das Training mit Ronaldinho basiert auf der Reiz-Reaktions-Methode. Hat der Nager die richtige Probe entdeckt, bedient sein Trainer ein kleines akustisches Signal. Sofort danach bekommt der kleine Lehrling eine Belohnung in Form von Bananenbrei - eine Delikatesse für Ratten. Monate später besteht Ronaldinho seine Prüfung und darf als echte Minenratte zu seinem ersten Einsatz nach Mosambik fliegen. Er trägt dazu bei, von Minen verseuchte Gebiete wieder für Menschen zugänglich zu machen. Die etwa 80 Zentimeter langen und bis zu 1,5 Kilogramm schweren Riesenhamsterratten sind die neuen Helden Afrikas. Und Bart Weetjens hat noch große Pläne mit den intelligenten Nagern. Doch zuerst muss Ronaldinho beweisen, dass sich seine Ausbildung gelohnt hat und er die Minen auch auf dem freien Feld erschnüffeln kann. (ARTE, 20:15)

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