Donnerstag, 27. März 2008

"Kampfzone" Fußball

"Die Gewalt spielt mit"

Aber nicht nur die Fans machen Probleme. Besonders in den unteren Ligen prügeln sich die Spieler oft direkt auf dem Feld oder bedrohen die Schiedsrichter. Bei einem Kreisligaspiel in Mainz löste im Dezember letzten Jahres der Streit zwischen einem Torwart und einem Spieler eine Massenschlägerei aus. Die Folge: Mehrere Verletzte, das Spiel wurde abgebrochen.

Nur einige Wochen später gab es bei einer Kreisligapartie in Worms zwei Schwerverletzte. Ausgangspunkt auch hier die Auseinandersetzung zwischen Spielern. Nach fast jedem Spielwochenende gibt es solche Meldungen.

Im letzten Jahr gab es allein in der Profi-Liga 4400 Strafverfahren und 6400 Festnahmen. Besonders extrem ist die Lage bei einigen ostdeutschen Vereinen.Wenn LOK-Leipzig gegen Dresden spielt, sind mehrere hundert Polizisten im Einsatz. Trotzdem kommt es zu Ausschreitungen mit bürgerkriegsähnliche Szenen.

"Die Feindschaften haben viele Gründe, den Jugendlichen fehlt die Perspektive. Den Frust lassen sie immer häufiger beim Fußball raus", sagt Ronny Blaschke, der ein Buch zum Thema "Randale und Rassismus im Fußball" geschrieben hat.

Die Gegenmaßnahmen: Die Polizei rüstet auf, die Vereine verhängen Stadionverbote, besonders auffällige Fans werden in einer speziellen Polizeidatei geführt. An der Gewaltbereitschaft hat das bisher nur wenig geändert. Die Dokumentation zeigt Ursachen und Folgen dieser Gewaltspirale im Fußball, sucht aber auch nach Lösungsansätzen.

Die Autoren haben den bundes-deutschen Fußballalltag von der Kreisklasse bis zur 1. Bundesliga über Wochen beobachtet. (ZDF)

=> ich habe mittlerweile bei so viele Sportarten mitgemacht, über Schwimmen, Handball, Basketball, Volleyball, Judo und und und ... nie habe ich dort Aussschreitungen auf dem oder außerhalb des Spielfeldes gesehen ... in der Fußballszene spielt der Alkohohl eine derart wichtige Rolle, so dass die Hemmschwelle zum Prügeln und Pöbeln immer geringer wird ... der Weg zum Fußballstadion, im Stadion selber und der Rückweg gestalten sich als Ventil für die Probleme, die sich im privaten und im Arbeitsleben angestaut haben ...

Abgesehen von der inneren Resignation der Polizeikräfte, Verletzungen und Sachschäden, was kostet das alles den Steuerzahlern ... was rechnet sich am Ende mehr: leere Stadien als prophylaktische und didaktische Maßnahme oder weiter die Unkosten + die potentielle Gefahr, dass mal Menschen, u.U. sogar Kinder und Jugendliche, die auch gerne zu Fußballspielen gehen, zu Tode kommen ?

Ich möchte den Verein sehen, der der Presse und der Öffentlichkeit das erste tote Kind präsentieren muss, spätestens dann wird endlich auch in den Medien Klartext geredet und die Gewalt öffentlich angeprangert, anstatt wie jetzt, die Gewalt eher als Sensationsmagnet zu nutzen.

Auch weiß ich, dass sobald ich nicht mehr meine geliebten A-Jugend- sondern wieder Kreisklasse-C-Spiele wieder leiten werde, erst mal Technik und fair sportliches Verhalten ins Bodenlose fallen wird. Erst ab der Kreisklasse B und A wird es wieder besser ;-)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was hat Sie dazu veranlasst, diesen Kommentar zu posten?
Sie scheinen Ihr "Fachwissen" zum Thema ausschliesslich aus Medien bezogen zu haben, die die Gewalt "als Sensationsmagnet genutzt haben".
Ihr Kommentar ist von vorne bis hinten nicht zutreffend und daher gänzlich überflüssig.

By the way: Gewalt würde nicht "öffentlich angeprangert"...
Wo leben Sie denn, bitte?
Diese endlosen, bald ekelerregenden Anti-Gewalt-Appelle des verlogenen Establishments, welche sich (natürlich!) ausschliesslich auf körperliche Gewaltlosigkeit beziehen, hat unserem Land eine breite Mehrheit von Zynikern, "unkühnen Pazifisten", Duckmäusern, Ja-Sagern und hintergründig bösartigen Spiessbürgern beschert.
Ich bin sehr froh, dass sich in einem Teil der Jugend Widerstand regt. Haut rein Jungs!

Ein Ex-Hooligan

Schüler hat gesagt…

... natürlich sind meine Beweggründe aus der Sicht eines Fußballschiedsrichters geboren ... was die Medien sagen, interessiert mich in diesem Zusammenhang recht wenig ... was aber meine Schiri-Kollegen und ich jedes Wochenende erleben, das zählt und hat Gewicht !

Hooligans hin und her, Gewalt hat auf und neben dem Fußballplatz nichts zu suchen ... die Realität sieht aber nach wie vor so aus, das besonders der Fußball als Schauplatz für Gewalt herhalten muss !

Schaue ich mir Basketball, Volleyball, Handball etc. an, so stelle ich fest, dass sich dort nicht annähernd die Summe an Gewalttaten zu sehen ist wie im Fußball !