Sonntag, 20. April 2008

"Das Leben in einem Einzimmer-Wohnheim"

Das Block

Archiv "Das Block", ein Einzimmer-Wohnheim im Poetenweg 43 in Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt, gehörte einst zum gehobenen Ost-Standard. Heute sind die Mietpreise so niedrig, dass vor allem Arbeitslose und Spätaussiedler in den Plattenbau ziehen. - Aus diesem Mikrokosmos stellt der Film vier Protagonisten vor, darunter Silvio, einen jungen Mann mit Neonazi-Vergangenheit, der Erzieher werden will.

"Das Block", ein Einzimmer-Wohnheim im Poetenweg 43 in der kleinen Stadt Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt, gehörte einst zum gehobenen Ost-Standard und beherbergte Arbeiter wie Rentner des benachbarten Braunkohlekombinats. Heute sind die Mietpreise im Poetenweg so niedrig, dass vor allem Arbeitslose und Spätaussiedler in den Plattenbau ziehen. Aus diesem Mikrokosmos "am unteren Ende der Fahnenstange Deutschlands" stellen die Filmautoren Chris Wright und Stefan Kolbe vier ungewöhnliche Protagonisten vor.

Darunter die 43-jährige Kunsthistorikerin und glühende Nationalistin Natalja aus der Ukraine sowie den jungen Deutschen Silvio, ein ehemaliges Heimkind mit Neonazi-Vergangenheit, der gerade sein Praktikum als Erzieher beendet. Ein Jahr lang beobachten die Filmemacher nicht nur die Lebenswege dieser vier Menschen, sondern geben ihnen auch eigene Kameras an die Hand.

Dabei treten sie wie in ihrem Debütfilm "Technik des Glücks" mit ihren Protagonisten in einen Dialog auf Augenhöhe. Vorurteilsfrei und mit großem dokumentarischen Gespür erforschen sie eine "entsolidarisierte Schicksalsgemeinschaft von Einsamen". Schon in "Technik des Glücks" bewiesen die Absolventen der HFF Potsdam-Babelsberg, dass sie mit eigenständiger künstlerischer Handschrift schwierigen und brisanten Themen wie dem industriellen Verfall Ostdeutschlands Zwischentöne entlocken können.

Auch "Das Block" wurde im vergangenen Jahr auf der renommierten Duisburger Filmwoche präsentiert. (ARTE, So, 23:30)

=> cool - solange die Etagengemeinschaft gut ist, ist man wie eine kleine Familie. Ist die Stimmung eher unruhig und gereizt wird´s ungemütlich. Sauberkeit, Ordnung und Disziplin ist eine Angelegenheit, mit der sich jede Etage täglich auseinandersetzen muss ;-)

Eine langweilige Etage ist sicherlich auch das Ergebnis des mangelnde Engagements der einzelnen Mitbewohner. Ein einziger Troublemaker kann auch das ganze Etagenleben belasten, dagegen kann ein einziger Antreiber und Engangierter es auch beleben und bunt machen.

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