Sonntag, 18. Mai 2008

1. Einleitung:

Kompost ist aus folgenden Gründen wichtig. Es führt dem Boden stabile organische Substanzen zu und verbessert damit:

· die Bodenstruktur,

· den Wasserhaushalt,

· die Nährstoffhaltekapazität,

· Kompost hat eine phytosanitäre Wirkung,

Kompost leistet als Kohlenstoffsenke einen positiven Beitrag zum Klimaschutz Quelle: Peter Lechner, 2007)

Die Kompostierung organischer Abfälle spielt vor dem Hintergrund der Rohstoffverknappung und der fortschreitenden Zerstörung von Biomasse bei gleichzeitig wachsenden Ansprüchen einer stetig zunehmenden Bevölkerung eine immer wichtigere Rolle. Wie weit die einzelnen Staaten diesen Umständen Rechnung tragen, indem sie gesetzliche Regelungen einführen, Überwachung und Sanktionen durchführen, Anregungen und Anreize bieten, ist sicherlich sehr unterschiedlich.

Bioabfall ist ein wertvoller Rohstoff, der nicht verbrannt oder vergraben werden sollte. Mit der Erzeugen und mit dem Verkauf von Kompost schließt sich der Recyclingkreislauf für Bioabfall sprich Biorohstoffe.

2. Kompostierung von Bioabfall[J3]

2.1 Geschichtlicher Hintergrund

Das Kompostieren organischer Abfälle hat in Deutschland eine lange Tradition (siehe Kleingärtner, ländliche Gegenden, Pflanzenliebhaber usw.) Auf dem Land herrscht nach wie vor eine höhere Bereitschaft zur Eigenkompostierung, was eine maximale Erfassung aller Bioabfälle ausschließt.

Bis vor über 20 Jahren bestand der Hausmüll bis zu 35-50 % aus nativ-organischen Teilen, rechnet man die "Fraktion Papier und Pappe" hinzu so erhöht sich der organische Anteil auf über 60%. Allerdings wurden in der Vergangenheit aber nur 3% des Hausmülls der Kompostierung zugeführt. Das lag in der minderwertigen Kompostqualität begründet, die ihrerseits zu einem Absatzproblem führte.[J4] (Fricke et al, 1990)

Aus wirtschaftlichen Gründen muss ein Mindestgesamtvolumen von Bioabfall den Entsorgern garantiert werden, damit das Entsorgen der Bioabfälle rentabel wird. Dieses Gesamtvolumen hängt im Wesentlichen von der Akzeptanz in der Bevölkerung ab. Dabei haben sich für die deren Beurteilung drei Kriterien herausgestellt: (Fricke et al)

1. Anzahl der angeschlossenen Teilnehmer

2. Erfassungsquote von Wertstoffen

3. Reinheitsgrad der erfassten Wertstoffe

Der Reinheitsgrad der erfassten Wertstoffe spielt neben den Kompostierungsverfahren eine wichtige Rolle, um einen hohen Reinheitsgrad des Kompostes zu erreichen.


2.2 Definition

2.2.1 Bioabfall

Nach §2 der Bioabfallverordnung wird Bioabfälle definiert als Abfälle tierischer oder pflanzlicher Herkunft zur Verwertung, die durch Mikroorganismen, bodenbürtige Lebewesen oder Enzyme abgebaut werden können; hierzu gehören insbesondere die in der Tabelle genannten Abfälle; Bodenmaterial ohne wesentliche Anteile an Bioabfällen gehört nicht zu den Bioabfällen; Pflanzenreste, die auf forst- oder landwirtschaftlich genutzten Flächen anfallen und auf diesen Flächen verbleiben, sind keine Bioabfälle.

Nachfolgend eine Liste für die Verwertung von Bioabfällen, von denen die meisten als Bestandteil eines Gemisches für Dauergrünlandflächen genutzt werden können, sofern sie nicht infektiös, nicht unter dem Tierseuchengesetz fallen oder vorher einem Pasteurisierungsverfahren unterzogen wurden.




Pflanzlichem Gewerbe

Spelze, Getreidestaub, Futtermittelabfälle

Tierische Ausscheidungen

Geflügelkot Schweine- und Rindergülle, Mist, Altstroh

Forstwirtschaft

Rinden, Holz, Holzreste,

Tierisches Gewebe

Borsten- Hornabfälle

Schlämme aus betriebseigenen Abwasserbehandlung

Fettabscheider, Flotate

Wasch-, Reinigungs-, Schäl-, Zentrifugier- und Abtrennprozessen

Schlammförmige Nahrungmittelabfälle, Stärkeschlamm

Abfälle a.n.g.

Schlamm aus der Speisefettfabrikation, Schlamm aus der Speiseölfabrikation, entölte Bleicherde, Würzmittelrückstände, Melasserückstände, Rückstände aus der Mais-, Kartoffel- oder Reisstärkeherstellung, Molke, Malztreber, Malzkeime, Malzstaub, Hopfentreber, Trub und Schlamm aus Brauereien, Schlamm aus Weinbereitung, Trester und Weintrub, Hefe und hefeähnliche Rückstände, Schlämme aus Gelatineherstellung, Gelatinestanzabfälle, Federn, Magen- und Darminhalte, Speisepilzsubstratrückstände,

Schlämme

Moorschlamm, Heilerde, Carbonatationsschlamm,

Für Verzehr oder Verarbeitung ungeeignete Stoffe

Überlagerte Lebens- und Genussmittel, Teigabfälle, Rückstände aus Konservenfabrikation, Tabakstaub, Zigarettenfehlchargen, Fabrikationsrückstände von Kaffee, Tee und Kakao, Ölsaatenrückstände, Fettabfälle

Aus Wäsche, Reinigung und mechanische Zerkleinerung des Rohmaterials

Verbrauchte Filter- und Aufsaugmassen (Kieselgur), Aktiverden, Aktivkohle

Aus Alkoholdestillation

Obst-, Getreide- und Kartoffelschlempen, Schlamm aus Brennerei (Alkoholbrennerei)

Diverse Naturprodukte

Eierprodukte

Rinden und Korkabfälle

Rinden

Holzabfälle

Sägemehl, Sägespäne, Holzwolle

Aus unbehandelten Textilfasern

Zellulosefaserabfälle, Pflanzenfaserabfälle, Wollabfälle

Diverse feste Abfälle

Trester von Heilpflanzen, Pilzmyzel, Pilzsubratrückstände, Proteinabfall, Abfisch-, Mäh- und Rechengut, Marktabfälle

Papier und Pappe

Altpapier

biologisch abbaubare Küchen-

und Kantinenabfälle

Küchen- und Kantinenabfälle

Speiseöle- und Fette


Gemischte Siedlungsabfälle

Vom Hausmüll getrennte Bioabfälle

Zusätze

Kalk, Bentonit, Gesteinsmehl, Steinschleifstaub, Sand, Ton

Quelle:

http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/abfallw_bioabfv_anhang1.pdf




2.2.2 Kompost

Nach Meyers Lexikon wird Kompost folgendermaßen definiert : Er besteht sowohl aus tierischen als auch aus pflanzlichen Abfällen (Kleintiermist, Laub, Gemüseabfälle, Eierschalen). Unter ausreichender Luftzufuhr werden die organischen Substanzen ab- und umgebaut. Man nennt diesen aeroben Vorgang auch Verrottung. Nach einigen Monaten ist die Rotte soweit mit Humin – und Nährstoffen angereichert, das sie als Kompost umgesetzt und verkauft werden kann.

Kompostierung nach TA-Siedlungsabfall ist Abbau bzw. Umbau biologisch abbaubarer organischer Abfälle unter aeroben Bedingungen.

Es wird unterschieden zwischen Frisch- und Fertigkompost

Unter dem Begriff Frischkompost versteht man hygienisiertes, in intensiver Rotte befindliches oder zu intensiver Rotte fähiges Rottegut mit höheren Gehalten an leicht abbaubarer organischer Substanz. Aus Tabelle 1 kann man die Anforderungen für Frischkompost erkennen:




Qualitätsmerkmal

Qualitätsanforderung (*1)

Hygiene

Prüffähiger Nachweis der seuchenhygienischen Wirksamkeit des Rotteverfahrens.
Freiheit von keimfähigen Samen und austriebfähigen Pflanzenteile.

Fremdstoffe

Maximal 0,5 Gew.% i. d. TS auslesbare, artfremde Stoffe über 2 mm Durchmesser

Steine

Maximal 5 Gew.% i. d. TS auslesbare Steine über 5 mm Durchmesser

Pflanzenverträglichkeit

Pflanzenverträglich im vorgesehenen Anwendungsbereich
Frei von phytotoxischen Stoffen
Nicht Stickstoff fixierend

Rottegrad

Rottegrad IV oder V (nach LAGA Merkblatt 10)

Wassergehalt

Lose Ware max. 45 Gew.%, Sackware max. 35 Gew.%.
Für Kompost mit mehr als 40% OS sind höhere Wassergehalte gemäß Anhang 5/Anlage 2 der Güte- und Prüfbestimmungen zulässig.

Organische Substanz

Mindestens 20 Gew.% i. d. TS, gemessen als Glühverlust

Schwermetallgehalte

Richtwerte (mg/kg TS, bezogen auf Kompost mit 30% OS):
- Blei 150
- Cadmium 1,5
- Chrom 100
- Kupfer 100
- Nickel 50
- Quecksilber 1,0
- Zink 400

Angaben zur Deklaration

- Art (Fertigkompost) und Zusammensetzung
- Körnung
- Rohdichte (Volumengewicht)
- Salzgehalt
- pH-Wert
- Pflanzennährstoffe gesamt (N, P2O5, K2O, MgO, CaO)
- Pflanzennährstoffe löslich (N, P2O5, K2O)
- Organische Substanz
- Nettogewicht oder Volumen
- Name und Anschrift des für das Inverkehrbringen Verantwortlichen
- Hinweise zur sachgerechten Anwendung
[J5]

*1) Nach: Gütesicherung Kompost, RAL-GZ 251, Fassung Januar 1992[J6] , RAL - Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V., Bonn
Gew.% = Gewichtsprozent, OS = Organische Substanz, i. d. TS = in der Trockensubstanz

Quelle: Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V .,[mt7]


Unter dem Begriff Fertigkompost versteht man hygienisiertes und biologisch stabilisiertes Rottegut nach weitgehend abgeschlossener aerober Rotte. Aus Tabelle 1 kann man die Anforderungen für Fertigkompost erkennen:




Qualitätsmerkmal

Qualitätsanforderung (1)

Hygiene

Prüffähiger Nachweis der seuchenhygienischen Wirksamkeit des Rotteverfahrens.
Freiheit von keimfähigen Samen und austriebfähigen Pflanzenteilen.

Fremdstoffe

Maximal 0,5 Gew.% i. d. TS auslesbare, artfremde Stoffe über 2 mm Durchmesser

Steine

Maximal 5 Gew.% i. d. TS auslesbare Steine über 5 mm Durchmesser

Pflanzenverträglichkeit

Pflanzenverträglich im vorgesehenen Anwendungsbereich.
Frei von phytotoxischen Stoffen
Nicht Stickstoff fixierend

Rottegrad

Rottegrad IV oder V (nach LAGA Merkblatt 10)

Wassergehalt

Lose Ware max. 45 Gew.%, Sackware max. 35 Gew.%
Für Kompost mit mehr als 40% OS sind höhere Wassergehalte gemäß Anhang 5/Anlage 2 der Güte- und Prüfbestimmungen zulässig

Organische Substanz

Mindestens 20 Gew.% i. d. TS, gemessen als Glühverlust

Schwermetallgehalte

Richtwerte (mg/kg TS, bezogen auf Kompost mit 30% OS):
- Blei 150
- Cadmium 1,5
- Chrom 100
- Kupfer 100
- Nickel 50
- Quecksilber 1,0
- Zink 400

Angaben zur Deklaration

- Art (Fertigkompost) und Zusammensetzung
- Körnung
- Rohdichte (Volumengewicht)
- Salzgehalt
- pH-Wert
- Pflanzennährstoffe gesamt (N, P2O5, K2O, MgO, CaO)
- Pflanzennährstoffe löslich (N, P2O5, K2O)
- Organische Substanz
- Nettogewicht oder Volumen
- Name und Anschrift des für das Inverkehrbringen Verantwortlichen
- Hinweise zur sachgerechten Anwendung

*1) Nach: Gütesicherung Kompost, RAL-GZ 251, Fassung Januar 1992, RAL - Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V., Bonn
Gew.% = Gewichtsprozent, OS = Organische Substanz, i. d. TS = in der Trockensubstanz

Quelle: Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.,


2.2 Abholung

Da die Kompostierung den heimischen Müllentsorgern und den einzelnen Abfallwirtschaftsverbänden obliegt wie z.B. der AWV-Nordschwaben, AWV-Chemnitz, BAV uvm., stellen sie auch die Fahrzeuge zur Abholung bereit. Die Kompostierung der Bioabfälle erfolgt auf zwei möglichen Wegen:

1. Organischer Küchen- und Gartenabfälle werden mittels der Biotonne separat erfasst und abgeholt.

2. Kommunale und gewerblicher Pflanzenabfälle werden i.d.R. vom Abfallerzeuger selbst zu Sammelstellen oder direkt zur Verwertungsanlage gebracht.

Quelle : Fricke et al[mt8] [J9]


2.3 Verfahren

Das Verfahren von Kompostierung besteht aus einem mechanischen und einem anschließendem mikrobiologischen Schritt.

2.3.1 Mechanische Vorgänge

In den Kompostierungsanlagen findet eine Vorabsiebung des Frischmaterials (Siebschnitt bei 60mm), die die Belastung des Kompostes mit Glasscherben senkt, da Flaschen und Gläser meistens vor den Umsetzprozessen im unzerkleinerten Zustand vorliegen und mit einer Siebgröße von über 60mm herausgefiltert werden können. (Fricke et al). Die Trennschärfe ist somit ein wichtiges Kriterium in der Vor-, Haupt- und manuellen Nachabsiebung des Frischmaterials. Der Siebvorgang selber führt zusätzlich zu einer Homogenisierung des Frischmaterials und somit zu einem besseren Rottvorgang.


Hier eine grobe Aufstellung der vier typischen Zusammensetzung von Bioabfall, um die heterogene Zusammensetzung in den verschieden Jahreszeiten zu verdeutlichen.

· Januar bis März: Küchenabfälle, Tannengrün, Blumenabfälle, Laub

· April bis Juni: Baum- und Strauchschnitt, Beetabdeckmaterialien

· Juli bis September: Rasenschnitt, Blumen, Küchenabfälle, Wurzelstrünke

2.3.2 Mikrobielle Vorgänge[J10]

Mikrobieller Abbau der pflanzlichen Biomasse erfolgt durch Mikroben.




























Humus


Abb. 1.1. Energiefluss durch ein Boden-Ökosystem.

Quelle : Fricke et al, S. 478, 1990

3. Qualität von Kompost

Vor gut zwei Jahrzehnten hat die Bevölkerung [J11] den organischen Abfall nicht konsequent von Restmüllanteilen wie Glas, Plastik, Metall und Kunststoffe getrennt. Der Kompost erhielt nach dem Rottvorgang dadurch eine minderwertige Qualität, was den Konsumenten wiederum davon abhielt, ihn zu kaufen. Das machte das Kompostieren nicht wirtschaftlich interessant. (Fricke et al).

Die Schwermetallbelastung, die besonders [J12] durch die Zerkleinerungsschritte in der Aufbereitungstechnik forciert wurde, war der größte Hinderungsgrund, Kompost zu verkaufen und somit die wertvollen Biorohstoffe in einen Kreislauf zu halten.

1. Erst in den 80er Jahren erzielten folgende Schritte eine angemessene, nennenswerte Kompostqualität und die Befreiung von "Stör- und Ballaststoffanteilen": Getrenntsammlung im Holsystem garantiert Sortenreinheit

2. Bessere Erfassung von organischen Küchenabfällen (=> Biotonne)

3. Vorabsiebung des Frischmaterials kann die Qualität zusätzlich steigern

4. Einsatz von Drehtrommelfahrzeugen

  1. Auch die Dezentralisierung von kleineren Kompostierungsanlagen und die damit niedrigeren Fahrtkosten, überzeugen den Konsumenten, sich an dem Biostoffkreislauf zu beteiligen, in dem sie sorgfältig trennen und den Kompost auch wieder kaufen.
  1. Modifikation der Zerkleinerungstechnik[J13] Quelle : Fricke et al,


Der Konsument hat im Haushalt und in der Küche die Verantwortung für die sorgfältige Getrenntsammlung, und somit trägt er zur Qualitätssicherung in der allerersten Phase des Biokreislaufs bei. Leider kommt es immer wieder vor, dass "Störstoffe wie Lebensmitteldosen, Glas, Johgurtbecher, Flaschen, Lebensmitteleinpackfolien, Kunststofftüten, Stein- und Kunststoffblumentöpfe, Rosendraht, Abdeckfolien etc. in die Biotonne gelangen. Das steigert den Verunreinigungsgrad und senkt die Qualität.

3.1 Qualitätsdaten

"Die Sortenreinheit des Kompostrohstoffs im Jahresmittel" ist "mit einem Verunreinigungsgrad von 1% sehr zufriedenstellend. Allerdings ist der Verunreinigungsgrad in den Wintermonaten mit ca. 2 Gew.% deutlich höher. Dies liegt daran, dass bei extremen Witterungsverhältnissen fast nur Küchenabfälle gesammelt werden. (Fricke et al). Kompost ist somit als krümeliges Bodenverbesserungsmittel im Gartenbau, in der Landwirtschaft und in anderen Bereichen sehr gut geeignet. Durch seine hohe Qualität und seine positiven Eigenschaften kann eine Rückführung von Humus in die Böden und damit die Förderung der Pflanzengesundheit nur befürwortet werden. (Fricke et al)

Die wichtigsten Daten eines Qualitätskompostes sind:

· Ein hoher Anteil an stabile huminstoffreicher Organik

· Langsame Freisetzen von Pflanzennährstoffen

· Unterdrücken von Pflanzenkrankheiten

· Schadstoffgrenzwerte unterschreiten

· Ausreichend ausgereift

· Wenig Substratzumischung

· Hygienischer guter Zustand

· Geringer Schwermetallanteil

· Schadstoffliste

·

· Substratzumischungliste =>

·

· Hygienefaktoren, hygienische Aspekte =>

·

· Schwermetallauflistung =>

Schlagwörter: Gütesicherung Kompost, Prinzip => Gewichtsprozent (Gew.%) der Organischen Substanz (OS) in der Trockensubstanz (TS)

3.2 Qualitätskriterien

In Europa setzt sich immer mehr der Humusgehalt als wichtigstes Kriterium für die Qualitätsstufe Kompost durch. Als Kriterium für guten Humus stellen die Huminsäuren dar, deren Untersuchung bisher sehr zeit- und kostenaufwendig waren. Man hat an der Universität für Bodenkultur in Wien ein sogenanntes FTIR-Verfahren (Infrarotspektroskopie) entwickelt, mit dem man rasch und kostengünstig den Huminsäurestatus ermitteln kann.

Die Bundesgütekriterien für Kompost in Deutschland sind in der folgenden Tabelle dargestellt.

Komposte werden regelmäßig auf Qualität, niedrigen Schadstoffgehalt analysiert und überprüft.. In der AbfKlärV (Probennahme, Untersuchungen) wird die Kompostanalyse mit ihren Untersuchungsparametern und Richtwerte festgelegt. Sie lehnen sich an die Güterrichtlinien der Bundesgütegemeinschaft Kompost (RAL-Gütezeichen 251) (Umweltministerium Baden-Württemberg, Leitfaden Bioabfallkompostierung)

Hierbei wird auf Seuchenhygiene, keimfähige Samen, Fremdstoffe, Steine, Pflanzenverträglichkeit, Rottegrad, Organischer Substanz, Volumengewicht, Maximalkorn, ph-Wert, basisch wirksame Substanz als CaO, Salzgehalt und Trockensubstanzgehalt überprüft.


4. Abnahme/Absatz

Ziel der Kompostierungsanlagen ist es, den fertigen Kompost zu verkaufen, der zum größten Teil wieder für Dauergrünlandflächen und für den Bodeneinsatz eingesetzt wird. Dabei ist die maximale Kompostabgabe von 10 TM/ha und die spezifische Korngröße (in mm) abhängig vom Einsatzziel berücksichtigen. Der fertige Kompost wird von folgenden Einrichtungen bzw. abgenommen.

· Landwirtschaft (39%): Ackerbau (0-20mm) + Grünland (0-10mm)

· Garten- und Park/Landschaftsbau 17%: Gemüsebau (0-10mm) + Zierpflanzen (0-20mm)

· Sonderkulturen 13%: Obstbau (0-30mm) + Weinbau + Baumschulen

· Erdenwerke (Substratherstellung) 10%

· Hobbygartenbau 9%

· Rekultivierung 4%

· Öffentliche Hand 2%

· Sonstige 6%


Den Bereich Park/Landschaftsbau wird nochmals unterteilt in

· in Neuanlagen,

· Grün- und Parkanlagen im Wohnungsbereich,

· öffentlicher Bereich und Sportstättenbau,

· Kultivierung von Böschungen im Straßenbau

· Rekultivierung von devastierten Böden

· Abraumhalden

· Geländeauffüllungen und Deponien

· Befestigung von Gewässerufern und Deichen (Umweltministerium Baden-Württemberg, Leitfaden Bioabfallkompostierung, S.103)


Weiterhin gibt es Sonderanwendungen für die Bereiche:

· Lärmschuztwälle, Erosionsschutz

· Filtermaterial

· Bindung von Geruchsemissionen => Kläranlagen, Massentierhaltung, Tierkörperbeseitigungsanlagen, Deponieentgasung, Rauchgasreinigung)

· Faserstoffe

· Spanplattenproduktion

· Deponieabdeckung

· Schutzschicht über Dränschicht des Dichtungssystems von Deponien


5. Zusammenfassung und Ausblick

Man findet in der Literatur sehr viele Daten über Richtlinien, Bestimmungen, Richtwerte und Verfahrenweisen für guten Kompost. Leider findet man überhaupt nichts, ob die vorgegebenen Werte auch mit der Realität übereinstimmen.

Aus der Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten ergibt sich aber ein positives Bild für eine breitgefächerte Nutzung von Kompost. Die gute Nachfrage spricht von daher für eine gute Qualität des Komposts in Deutschland, wenngleich der Vergleich zu anderen europäischen Ländern fehlt.

Jeder Kreis und seine „entsorgungspflichtigen Körperschaften“ können frei ihr Kompostierungskonzept (zentral-dezentral) treffen. Es gibt kein Musterkonzept. Wichtig ist die Einhaltung von Umweltstandards, selbst für Kleinstanlagen.

Erfahrungen, Wissensübermittlung und fortschreitende Technik können bestehende Konzepte verfeinern und modifizieren und somit die Wirtschaftlichkeit von Kompost erhöhen.

Literaturverzeichnis

Bücher/Zeitschriften:

Fricke, Klaus et al : Grundlagen der Kompostierung, Berlin, 1990.

Kehres, Bertram : Zur Qualität von Kompost aus unterschiedlichen Ausgangsstoffen, Witzenhausen, 1990.

Umweltministerium Baden-Württemberg, Leitfaden Bioabfallkompostierung, Stuttgart, 1994


Internet:

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit : Bioabfallverordnung, http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/bioabfallverordnung.pdf, 18.05.2008.

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit : Bioabfallverordnung, http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/abfallw_bioabfv_anhang1.pdf , 18.05.2008.

Schreber’s Garten Forum : Qualitätskriterien und Güterichtlinien für das RAL-Gütezeichen „Kompost“, http://www.schrebers-er.de/seiten_gf/gf_b_frisch-fertigkompost.html, 18.05.2008.

Meyers LexikonOnline : Kompost, http://lexikon.meyers.de/meyers/Kompost, 18.05.2008.

Lechner, Peter : Humus als Qüalitätskriterium für Kompost, http://www.wau.boku.ac.at/fileadmin/_/H81/H813/IKS_Files/Lehre/813339/fibel_korr.pdf, 18.05.2008

Dr. Schleiss, Konrad et al: Anforderungen der VKS-Richtlinie 2001 versus Gütekriterien der Bundesgütegemeinschaft Kompost BGK, http://kompostverband.ch/acrobatreader/MuellAbfall1102.pdf, 18.05.2008



Kommentare der Betreueers vor der Gesamtkorrektur

[J1]: Einleitung ohne Unterkapitel; Problemstellung und Zielsetzung entweder in Einleitung intergriert oder wenn zu umfangreich im nächsten Kapitel. Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit, nicht der Bioabfallverwertung!

[J2]: Woher kommt diese Ansicht? Reduzierung der Deponierung ist richtig, aber nicht der Verbrennung. Begründung von Kompostierung falsch. Diese dient als Vorbehandlung der Stabilisierung der Abfälle!

[J3]: Keine Aufzählung in Überschrift. Hier besser: Allgemeines oder Kompostierung von Bioabfällen

[J4]: Wo kommen die Zahlen her? Aus eigenen Untersuchungen?

[J5]: Beschriftung fehlt, Sinn/Aussage ist unklar, Einbindung im Text (Tabelle 1 zeigt.../ siehe Tabelle 1/ ...wie Tabelle 1 zu entnehmen...)

[J6]: Die Quelle ist 16! Jahre alt, da gibt es sicher was neueres.

[J9]: Sinn dieses Kapitels? Wert / Nutzen für die Arbeit?

[J10]: siehe Kommentar 14

[J11]: Falsches Wort

[J12]: Formulierung! Füllwörter vermeiden (besonders, der Satz hat auch ohne „besonders“ die gleiche Aussage

[J13]: Sagt wer?

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