Samstag, 28. Juni 2008

Peking 1900 - Aufstand der Boxer

Peking, 20. Juni 1900: Zwischen chinesischen Aufständischen und Truppen aus dem Westen tobt ein Häuserkampf. Schon bald sind Hunderte europäische, japanische und amerikanische Diplomaten mit ihren Familien im Diplomatenviertel eingeschlossen und völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Unterstützt werden die Aufständischen von Einheiten der chinesischen Armee. 55 schreckliche Tage lang werden mehr als 3.000 Ausländer und chinesische Christen von Mitgliedern der radikalen chinesischen Boxerbewegung belagert.

Die Boxer, die sich ihrer Kampfkünste und ihrer vermeintlichen Unbesiegbarkeit rühmen, wollen China für immer vom westlichen Einfluss befreien und deshalb alle Ausländer töten. Ihr Hass richtet sich vor allem gegen die christlichen Missionare, deren Gemeinden zum Staat im Staate geworden sind. In Pekings Verbotener Stadt sorgt der Aufstand der Boxer für wachsende innenpolitische Konflikte: Einerseits setzen die so genannten Falken am Kaiserhof alles daran, die Regentin Cixi zu einem Massaker an den Ausländern zu bewegen.

Andererseits versuchen die so genannten Tauben eine menschliche Katastrophe unter den Eingeschlossenen zu verhindern. Als nach zwei Monaten der Belagerung und Bombardierung durch die Aufständischen eine westliche Entsatzarmee eintrifft, werden die Boxer geschlagen. Peking wird geplündert, die kaiserliche Familie flieht aus der Verbotenen Stadt.

Es ist der Anfang vom Ende des mehr als 2.000 Jahre alten chinesischen Kaiserreichs. Im Westen weitgehend vergessen, ist der Aufstand der Boxer heute noch jedem chinesischen Schulkind bekannt. Dieser fehlgeschlagene Krieg gegen Ausländer, Christen und Missionare ist fest in das Gedächtnis der Nation eingebrannt. (Quelle: tvtv.de, arte)

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