Mittwoch, 30. Juli 2008

Biochemie der Hormone, Vitamine und Coenzyme

Quelle: MEDI-Learn Skriptenreihe

Biochemie 5

Matti Adam

Die Skriptenreihe wird unterstützt durch: Deutsche Ärzte Finanz,

www.aerzte-finanz.de

Vorwort

  • "Biochemie der Hormone und Vitamine ist einer der gößeren Gebiete im Gegenstandskatalog Biochemie
  • Thema ist oft verwirrend und in manchen Teilen auch etwas undurchsichtig
  • Es gibt ein paar Sachen, die man hervorragend durcheinanderbringen kann
  • deshalb Konzentration auf physikumsrelevante Fakten
  • hoffentlich schwappt wenigsten ein klitzekleines bisschen von dem Spaß, den mir dieses Thema bereitet zu euch rüber
1 Biochemie der Hormone
  • Hormone sind chemische Botenstoffe, die das Zusammenspiel der verschiedenen Zellen in einem vielzelligen Organismus koordinieren.
  • Entstehung der "weiter entwickelten" Organismen nur durch Kommunikation möglich => "Zellgeflüster"
  • Hormonelle funktionelle System besteht aus:
  1. regulatorischen Peptiden (Verbindung aus mehreren AS)
  2. Steroiden (stereó: „das Feste, Starre, Solide + oeides „ähnlich“)
  3. Zytokinen (+ Erklärung II)
  4. biogene Aminen
  5. Neurotransmitter
  6. Wachstums- und Entwicklungsfaktoren
  • Hormone sind Signalstoffe, die bereits in geringer Konzentration wirken (<10^-6)

1.1
Einteilung der Hormone

Klassifikation der Hormone sind beliebte Prüfungsfragen

1.1.1 Einteilung nach der Struktur ... 1

  • Aminosäurederivate
  • Tyroxin (T4), Trijodthyronin (T3) => Derivate von Tyrosin
  • Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin, Melatonin
  • Serotonin, Histamin
  • Peptid/Proteohormone
  • Liberine, Statine
  • ACTH, TSH, FSH, LH
  • Somatotropin, Parathormon, Calcitonin, Insulin, Glukagon
  • Angiotensin II, Gastrin, Sekretin, Leptin
  • Steroidhormone
  • Glucocorticoide, Mineralcorticoide
  • Androgene, Östrogene, Gestagene
  • 1,25-(OH)2-Cholecalciferol
  • Fettsäurederivate
  • Prostaglandine, Prostacycline
  • Thromboxane
  • Leuktrine
  • ... ich schätze mal, dass diese Hormone eine sehr gute Grundlage sind. Ich versuche alle diese aufgeführten Hormone
  • mit einem Hyperlink zu versehen
  • + eine Strukturformel
  • + mindestens drei Gesichtspunkte /Faktoren aufzulisten
... weiter geht´s: ...
  • Aminosäurederivate
    • haben einfachste Struktur
    • direkte Abkömmlinge einer AS
    • haben keine Peptidbindung
  • klassische Eiweißstruktur mit Peptidbindung
  • stellen großen Anteil der bekannten Hormone dar
  • Merke: Alle Hormone des Hypothalamus, der Hypophyse und des endokrinen Pankreas sind Peptidhormone

1.1.2 Einteilung nach den biochemischen Eigenschaften ... 2

  • Struktur des Hormons bestimmt seine biochemischen Eigenschaften
  • wichtigste Eigenschaft ist die Löslichkeit in Wasser
  • lipophile (9 Stck)
  • Schildrüsenhormone Tyroxin (T4) und Trijod-Thyronin (T3)
  • alle Steroidhormone
  • Cortisol
  • Testosteron
  • Östradiol
  • Progesteron
  • Aldosteron
  • 1,25-(OH)2-Cholecalciferol
  • und ihr aktiven Vorstufen
  • hydrophile
  • alle restlichen Hormone
  • fettlösliche Hormone können die Plasmamembran einfach durchdringen, denn diese ist fetthaltig
  • hydrophile Hormone scheitern an dieser Aufgabe, denn sie sind wasserliebend
  • ergo: unterschiedliches Diffusionverhalten bringt unterschiedlichen Wirkmechanismus mit sich => dieses ist ein äußerst wichtiger Unterschied, auch prüfungstechnisch
  • lipophile Hormone wirken intrazellulär !!!
  • hydrophile Hormone wirken extrazellulär !!!

1.1.3 Einteilung nach dem Bildungsort ... 2
  • wird das Hormon in einem histologisch abgegrenzten Gebiet, spezialisiertem Gewebe (=Drüse) produziert
  • oder wird das Hormon von eingestreuten hormonproduzierenden Zellen synthetisiert
  • Merke: Glanduläre Hormone werden in Drüsen synthetisiert
  • Gewebshormone werden in anderen Geweben synthetisiert
Das bringt Punkte:
  • man sollte für alle Hormone eine Vorstellung haben, zu welcher Stoffgruppe sie gehören
  • Alle Hormone des Hypothalamus, der Hypophyse (=Neuro- und Adenohypophyse) und des endokrinen Pankreas sind Peptidhormone
  • alle Peptidhormone sind hydrophil
  • Schilddrüsenhormone sind die einzigen lipophilen Aminosäurederivate
  • Schilddrüsenhormone sind KEINE Peptide
  • die fettlöslichen Steroidhormone entstehen aus Cholesterin
Mündlich Basics:
Kriterien, nach denen man generell eine Einteilung der Hormone vornehmen kann (4 Stck)
  • Struktur
  • Löslichkeit im Wasser
  • Bildungsort
  • funktionelle Gesichtspunkte (z.B. "Wachstum und Entwicklung" oder "schnelle Stoffwechselregulation")
Z.Bsp: Schildern Sie grundlegende Unterschiede zwischen Somatostatin und Cortisol

Somatostatin

  • Peptidhormon
  • hydrophil
  • Gewebshormon
Cortisol
  • Steroidhormon
  • lipophil
  • glanduläres Hormon

Quelle: Hormonsystem

1.2 Hormon- und Zytokinrezeptoren / Signaltransduktion

Dieses Kapitel ist sehr wichtig, weil ...

  • Fragen zu G-Proteinen sind sehr beliebt
  • grundlegende Fakten und Vorgänge

1.2.1 Wirkungsmechanismus lipophiler Hormone

  • sie bewirken die Änderung der Transkription (v. lat. trans = jenseits, hinüber + scribere = schreiben) spezifischer Gene
  • fettliebende Substanzen lösen sich schlecht in wässrigem Milieu => Hydrophobie erzwingt eine vermehrte Bindung an Plasmaproteine
  • Eiweißbindung ermöglicht ungehinderteten Bluttransport

Ablösung von der Plasmaprotein/Eiweißbindung ermöglicht Membrangängigkeit:

  • frei diffusibel
  • Eindringen in die Zelle
  • durchquert das Innere
  • trifft auf nukleär oder zytoplasamatisch auf sein intrazelluläres Rezeptorprotein
dieses Rezeptorprotein:
  • gehört in die Gruppe der regulierenden Transkriptionsfaktoren
  • als Dimer aktiv
  • jedes Dimer hat eine Hormon-Bindungsdomäne und eine DNA-Bindungsdomäne
  • der Hormon-Rezeptor-Komplex erfährt durch Hormonbindung eine Konformationsänderung => Rezeptoren sind jetzt zur Pärchenbildung fähig
  • der Partner ist ein anderer Hormon-Rezeptor-Komplex
  • dieser neue dimerisierte Rezeptor kann nun mit der der Zinkfinger-Domäne (sehr beliebter Prüfungsfakt!) an der großen Furche der DNA binden
  • durch die Wechselwirkung mit dem Erbstrang wird die Transkriptionsgeschwindigkeit verändert => Änderung der Mengen der hergestellten Enyme und letztendlich der Zellfunktion
  • Induktion (=Beschleunigung)
  • Repression (=Verlangsamung)
  • die Abschnitte an denen die intrazellulären Rezeptorproteine binden heißen Hormone-Response-Elemente => sie sind nur in der Nähe bestimmter Gene vorhanden
Abbildung: Signalweg des mit Hormon beladenen Serumproteins anhand des Beispiels von cAMP => habe kein anderes Bild gefunden


Erklärung: Hormon durchquert Membran -> Bindung eines intrazellulären Rezeptorproteins -> dieser Hormon-Rezeptor-Komplex dimerisiert mit einem anderen Hormon-Rezeptor-Komplex -> Bindung an DNA über Zinkfinger -> Transkriptionsbeeinflussung

Merke:

  • Lipophile Hormone wirken auf die DNA im Zellkern
  • Gene der regulierten Proteine (z.B. Na+/K+-ATP-ase) werden verändert abgelesen (=Induktion oder Repressiondadurch werden Proteine häufiger oder selterner produziert
  • Wirkungseintritt im Bereich von Stunden


1.2.2 Wirkungsmechanismus hydrophiler Hormone

  • sie durchdringen nicht die Zellmembran
  • 3 unterschiedliche Klassen von Membranrezeptoren

G-Protein-assoziierte (7-Helix)-Rezeptoren

  • besitzen 7-Transmembrandomänen
  • diese Struktur prädestiniert die Interaktion mit einem G-Protein
1-Helix Rezeptoren
  • Tyrosinkinasen
  • Guanylatcyclasen
Ionenkanäle
  • nikotinerge Acetycholin-Rezeptor
  • ...

G-Protein-assoziierter Rezeptor

  • werden in der Signaltransduktion als Schalter verwendet
  • Übertragung extrazelläre Signale, die vorher von membranständigen Rezeptoren empfangen wurden, auf intrazelluläre Signalkaskaden
Es existieren verschieden Familien der G-Proteine wie:

Translationsfaktoren

  • If-2,
  • Ef-1,
  • ... etc ...

kleine G-Proteine
  • Ras
  • Rab
  • Rho
  • ...
heterotrimere G-Proteine
  • bestehen aus alpha, beta und gamma-Untereinheit
  • Hauptfunktion übernimmt alpha-Untereinheit => nichtkovalente Bindung an ein Guanninnucleotid
genaue Vorgänge:
  • Hormon wird an einem membranständigen 7-Helix-Rezeptor gebunden
  • es entsteht ein Hormon-Rezeptor-Komplex
  • dieser bindet intrazellulär ein G-Protein
  • der Komplex selber verbleibt in der Membran
  • im Ruhezustand hat G-Protein ein GDP gebunden
  • durch die Interaktion von Hormon-Rezeptor-Komplex und G-Protein wird der Austausch von GDP gegen GTP katalysiert
  • dies ist KEINE Posphorylierung
... wäre sinnvoll dieses Vorgang öfters zu zeichnen oder ein kleines Papiermodell zu entwerfen ...
  • aktiviertes G-Protein dissoziiert in alpha-Komponente und beta,gamma-Teil
  • der hauptverantwortliche alpha-Teil kann jetzt intrazelluläre membranständige Effektorenzme aktivieren =>
  • Adenylatcyclase
  • Phospholipase




1.3 Schnelle Stoffwechselregulation ... 12

1.3.1 Insulin ... 12

1.3.2 Glukagon ... 19

1.3.3 Katecholamine ...

1.3.4 Pathobiochemie der schnellen Stoffwechselregulation ... 26


1.4 Hypothalamus-Hypophysen gesteuerte Hormone ... 29

1.4.1 Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsen-Achse ...30

1.4.2 Die Steroidhormone ... 35

1.4.3 Hypothalamus-Hypophysen-Zona fasciculata-Achse ... 37

1.4.4 Hypothalamus-Hypophysen-Keimdrüsen ... 41

1.4.5 Hypothalamus-Hypophysen-Wachstumshormone ... 44


1.5 Hormone der Neurohypophyse ... 46

1.5.1 Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (=RAAS) ... 47

1.5.2 Atriales natriuretisches Peptid (=ANP) ... 49


1.7 Calcium und Phosphatwechsel ... 51


1.8 Gewebshormone, Mediatoren ... 54

1.8.1 Histamin ... 54

1.8.2 Serotonin (=5-HT) ... 55

1.8.3 Somatostatin ... 56

1.8.4 NO (=Stickstoffmonoxid)

1.8.5 Eicosanoide ... 57


2 Vitamine und Coenzyme


2.1 Fettlösliche Vitamine ... 59

2.1.1 Vitamin A (=Retinol) ... 59

2.1.2 Vitamin D (=Cholecalciferol) ... 64

2.1.3 Vitamin E (=Tocopherol) ... 66


2.2 Wasserlösliche Vitamine ... 68

2.2.1 Vitamin B1 (=Thiamin) ... 69

2.2.2 Vitamin B2 (=Riboflavin) ... 69

2.2.3 Vitamin B3 (=Niacin) ... 70

2.2.4 Vitamin B6 (=Pyridoxin) ... 70

2.2.5 Vitamin B12 (=Cobalamin) ... 71

2.2.6 Folsäure ... 72

2.2.7 Pantothensäure ... 72

2.2.8 Vitamin C (=Ascorbinsäure) ... 72

2.2.9 Vitamin H (=Biotin) ... 73


Index ... 75


Weitere Internetlliteratur:

Lerneinheit Hormone

  • Bildung,
  • Klassifikation
  • Sezernierung
  • Hormone der Säugetiere

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