Sonntag, 13. Juli 2008

Das Tor des Drachen

Terra X

" Chinas langer Aufbruch"

Berichte aus einer unbekannten Welt.
Über Jahrtausende galt China den Chinesen als Zentrum der Welt. Der Film zeigt, wie sich im Isolationismus der chinesischen Kaiser eine Zivilisation entwickelte, die sich vom Rest der Welt grundlegend unterschied. Doch immer wieder haben fortschrittliche Herrscher das Land geöffnet - bis heute. Anhand jener Wende- und Schicksalspunkte Chinas erzählt der Beitrag die Geschichte des Reichs der Mitte.

Auf den ersten Blick begegnen wir einer Zivilisation, deren Rituale und Traditionen der Welt über Jahrtausende verschlossen blieben. Geradezu Sinnbild der Abgrenzung sind die berühmten steinernen Monumente, Wahrzeichen des chinesischen Reichs: die Terracotta-Armee des Ersten Kaisers, die Große Mauer in ihren verschiedenen Strecken und Ausprägungen, die monumentalen unterirdischen Kaisergräber mit ihren Selbstschussanlagen, und schließlich die hermetischen Paläste der Verbotenen Stadt in Beijing, nach alter Lehre Mittelpunkt des chinesischen Kosmos.

Der Film "Das Tor des Drachen" zeigt, wie neben diesen Ikonen der chinesischen Kultur plötzlich und unerwartet höchst effektvolle, kosmopolitische Öffnungen nach dem Westen stattfinden: Hierzu gehört die "Goldene Periode" des Kaisertums, die Tang-Dynastie im 6. und 7. Jahrhundert n.Chr., als sich China mit der Seiden-straße und seinen Millionen-Metropolen an der Grenze dem Handel und dem Austausch öffnete.

Gewaltig der nächste Aufbruch, achthundert Jahre später: als der chinesische Admiral Zheng He im Jahre 1403 mit einer Flotte von 300 Hochseedschunken und 30.000 Soldaten an Bord zu einer globalen Welterkundung aufbrach. Doch genauso schnell, wie er sich Meere untertan machte und bis nach Mogadischu vorstieß, wurde er von revisionistischen Kräften am Hof zurück-gepfiffen und seine Flotte eingemottet.

Chinas monumentale Staatskultur und seine zögerliche, immer viel zu früh beendete Öffnung nach außen ist Schlüssel zum Verständnis der heutigen Situation. (Quelle: tvtv.de, 19:30, arte)

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