Montag, 21. Juli 2008

"Müll - Das Gold von morgen?"

Hitec

Technik und Wissenschaft.

Neapel versinkt im Müll, illegale Deponien in Polen: die schmutzigen Seiten des Mülls beherrschen die Schlagzeilen. Doch Müll ist längst eine Zukunftsbranche. Aus einer Tonne Restmüll lässt sich der gleiche Brennwert wie aus 200 Litern Öl gewinnen. - "hitec" besucht führende Institute für Recyclingforschung, präsentiert neue Aufbereitungsverfahren und zeigt, wie aus Abfällen neue Produkte entstehen.

Doch Müll ist längst eine Zukunftsbranche, Deutschland vielfach Vorreiter. Aus einer Tonne Restmüll lässt sich der gleiche Brennwert wie aus 200 Litern Öl gewinnen. Mehr als die Hälfte der jährlich anfallenden 160.000 Tonnen Müll werden zum Beispiel in Berlin zu Ersatzbrennstoffen verarbeitet. Müll ist eine begehrte Ware, in Deutschland ebenso wie in China: Deutsche PET-Flaschen werden dorthin exportiert, um daraus Fleece-Pullover herzustellen.

"Wir dürfen jetzt nicht schlafen", warnt Daniel Goldmann von der Technischen Universität Clausthal: "Es gibt im Müll noch genügend Rohstoffe, die wir nicht nutzen. Dafür sollten wir jetzt nach Lösungen suchen." Die 3sat-Dokumentation "hitec: Müll - Das Gold von morgen?" besucht die führenden Institute für Recyclingforschung und Abfallmanagement, ist bei der Erprobung neuer Aufbereitungsverfahren dabei und zeigt, wie aus Abfällen neue Produkte entstehen.

(Quelle: tvtv.de, 3Sat, 21:30=> thx a lot RB for this hint)

Simultannotizen
  • Abfälle einer Konsumgesellschaft müssen der Wiederverwertung zugeführt werden,
  • Mülll galt lange als Entsorgungsproblem,
  • es entbrennt ein Multi-Euro-Kampf + welweite Konkurrenz
  • gibt es eine vollständige Verwertung ?
  • Kunststoffe aus Ölbasis,Trennung von trockener und nasser Ware, 40 % falsch sortiert in die graue Tonne
  • Trennung ist der erster wichtige Schritt,
  • Strenge Gesetze => Deutschland ist führende Recycling-Nation => hohe finanielle Investitionen
  • Rohstoffwirtschaft handelt zum größten Teil mit Papier, Glas, Biomaterial und Metallen
  • Mülltrennungsanlage: Verfeinerung der Technik
  • Kunststoffrecycling zum großen Geschäft
  • Fließbänder, Nahinfrarot (?) in 150 Anlagen, Lichtspektrum
  • Luftdüsen trennen zwei dutzend Sorten von Kunststoffen
  • weltweite Vermarktung bis hin nach China und Indien: 250 Euro pro Tonne => Steigerung möglich
  • Wissenschaftler aus Aachen: Professor Thomas Pretz: Qualität ist interessant + sensorgestützte Legosortierung + Wärmebild wie ein Röntgenbild: 3D-Kamera misst die Dichte + exakte Bestimmung der Eigenschaften führt zur besseren Trennung
  • hochkomplexe komplizierte Rohstoffe: Eigenschaften lesbar machen und zur Trennung nutzen
  • kameragestütze Kontrolle: die Stecknadel im Heuhaufen finden
  • Rohstoffparadies Schrott: durch bessere Sortierung mehr Kupfer rausholen + Ersatzteile bis zu 80% wiederverwertbar + nahezu komplette Wiederverwertung angestrebt + Metallrecycling für Produktionsrunden
  • Antwerpen: einer der ersten weiterentwickelten Anlagen, Schredderanlange, Trennung und Wiederverwertung, Rückstände aus Kunststoffe, Aufbereitung, Glas, Rost, Lackpartikel, Granulat für Gießere,Schreddersand, Verfahrung wie aus der Goldgewinnung, Kupferkonzentrat
  • weniger wertvollen Materialien sollen auch gerettet werden, Schadstoffüberprüfung,
  • Nutzen gegen Aufwand (?) oder Bedarf vs. Aufwand (?)
  • 95 % vom Auto lassen sich verwerten, bei Papier und Glas sind die Europanforderungen schon erreicht,
  • 14 Mio Tonnen Hausmüll: der größte Teil bleibt noch ungenutzt
  • Klimaschutz => Entwicklung von klimaschonendenVerfahren
  • Kunststoff, Papier und Holz => Verbrennung ist Verschwendung: bundesweite 10 Verbrennungsanlagen, täglich 10 LKW, 35 m hohe Kessel => Herzstück, thermische Verwertung, Müll wandert über den Rost mit 1 m pro Stunde, Luftzufuhr, Röhren , 60 bar, 420 Grad, Prozessdampf an Turbine oder benachbarte Firmen, Generator, Strom kann für 45.000 E ausreichen (s.a. Seminararbeit)
  • Abfall ist das neue Erdöl
  • Ressourcenknappheit, fossileRessourcen ersetzen
  • Müll muss heute schon geschützt werden, schon 20 Tonnen Kupfer schon gestohlen: Eisenbahnanlagen, überall, Preisrekordniveau für Kupfer, heißbegehrt in Indien und China,
  • große Entfernungen spielen nicht mehr die Rolle, der Bedarf schon
  • Müll ist Rohstoff => Wettbewerb, Neapel 2008: Straßenschlachten, Abfallberge, Müllabfuhr streikt seit Monaten, teure Entsorgung durch das Ausland
  • 50 Milliarden Euro, viele Anlagen sind nicht ausgelastet, Müll wird sogar zum knappen Gut,
  • alle 40 Jahre werden die anthropogenen Lagerstätten der Stadt vollständig ersetzt, es existieren pro Kopfberechnungen, aber wo sind diese Materialien genau ?!
  • Statistische Untersuchungen: Bestandsteilaufnahme, Katalogisierung,Ursprungmaterial per Hand sortieren => was wurde wo verbaut, exakte Bestimmung, Kupfergehalt,
  • Traum der Forscher: ein genauer Gebäudepass, nur Rohstoffe die recycled werden können, sollen in Zukunft verbaut werden (Gruß an die Bauingenieure, die können jetzt noch mehr Bestimmungen, Normierungen und Regelungen lernen)
  • alles soll von der Produktion bis Wiederverwertung in einem Kreislauf bleiben
  • "Zukunft ohne Öl" in Planung in den Vereinigten Arabischen Emirate, Metropole => urban mining, Visionen
  • mehr Verwertung, bei Betrachtung der Zeitschiene, rückholbare Wiederaufbereitung,
  • Müll zum Wegwerfen auf 1800 Deponien in Deutschland soll auf ein Minimum beschränkt werden
  • Müllrecycling: Stoffe noch besser nutzen,
  • Wiederverwertung ist der Schlüssel, um unseren Lebensstandard zu halten
Fazit:
  • sehr guter Bericht für den Laien,
  • deckt ein wenig Grundlageninfos der Kreislaufwirtschaft,
  • hoher Wiedererkennungswert durch vorherige Seminarbeiten der Entsorger-Komillitonen
  • der Tenor liegt auf Dringlichkeit des Recyclings, Technik und Verfeinerung + marktwirschaftlicher Aspekt
  • es kommt ff. zu kurz: Sortierung durch Billigkräfte in Dritte Welt und Schwellenländern + Umweltproblematiken der Abfallentsorgung + regionale und überregionale Unterschiede: sind die Techniken überall gleich einsetzbar + wie teuer ist eigentlich die Entsorgung + wer finanziert was + wie sieht die Abstimmung zwischen politischen, wirtschaftlichen und umwelttechnischen Anforderungen aus
  • es wird klar hervorgehoben: Deutschland ist Vorreiter für eine angestrebte lückenlose Recyclinggesellschaft => der gesetzliche Rahmen ist gegeben => die technischen und verwaltungsorganisatorische Umsetzungen sind gefragt
  • der Bedarf bzw. die Nachfrage ist höher als das Angebot: Müll wird zu einem immer wichtiger werdenden Rohstoff
  • es findet in den Köpfen der Bürger ein Umdenken statt: weg von einer Wegwerfgesellschaft zu einer recyclingbewussten Nation, die im ersten Schritt ordnungsgemäß vortrennt, damit die Sortierungs- und Aufbereitungssysteme noch effizienter arbeiten können (Kosteneinsparung)
  • die GRÜNEN haben in den 80er Jahren den Grundstein für ein flächendeckendes recyclingbewusstes Umdenken gelegt

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