Donnerstag, 20. November 2008

Siedlungswasserwirtschaft und Siedlungsabfallwirtschaft - 20.11.2008 - Vorlesung

Siedlungswasserwirtschaft und Siedlungsabfallwirtschaft
Siedlungsentwässerung

20.11.2008

Vorlesung

Die erhellende motivierende Praxis:
  • fahre mit dem Fahrrad zu SiWaWi, bei diesem Wetter schickt man nicht mal einen Hund vor die Tür (=Hundewetter) ... kurz vor Lind steht ein Kastenwagen von der STAWAG, ein Gullydeckel ist geöffnet + Sicherheitsgitter über der Öffnung
  • an einer Aufhängung (700N Maximalbelastung ?!) ist eine gelbe isolierter Leitung aufgehangen
  • im Innenraum befindet sich Fernsehbildschirm + Werkzeug + diverser stuff
  • Auf einem Bildschirm wird live das Innenleben der Rohre (Rundprofil) gezeigt => genial => weil es regnet sieht man einen reißenden Strom + Gischt
  • auf dem Bildschirm werden Daten wie: Mischwasser, 150m, Gebiet, Aufnahme in Fließrichtung (vom Bend in Richtung Lidl) und diverse andere Daten angezeigt werden
  • zuerst denke ich, dass eine Person sich unten befindet, aber dann denke ich mir, dass die Laufgeschwindigkeit bei der Nässe und bei der Strömung zu hoch ist => also von außen gelenktes Kamerasystem
  • zwischendurch sieht man auch, wie schrittweise das Kabel abgewickelt wird
  • hin und wieder bleibt die Kamera stehen und inspiziert im 180%-Winkel die Dichtungen zwischen jedem einzelnen Rohr
  • dann gelangt die Kamera zum nächsten Schacht, also hat sie eine ganze Haltung durchlaufen (Haltung=Verbindung zwischen zwei Schächten, hier hat die Theorie geholfen)
  • sehr interessant, wie der Schacht ausgekleidet ist => Mauerwerk mit Ziegelsteinen + Tritteisen
  • frage mich, warum die Kameraführung so ruhig ist, trotz großer Strömung ... in dem Moment, wo ich gehen will, bin schon zu spät zur Vorlesung kommt ein Mann im orangen Anzug aus dem Wagen => kurzes Gespräch, ich stelle das Fahrrad an die Seite und darf in den abgetrennten Innenraum/Kontrollraum
  • staune nicht schlecht, dort sitzt eine Frau, ebenfalls in orange, und überwacht einen zweiten Bildschirm, außerdem konnten sie mich die ganze Zeit mit einer zweiten Kameraeinstellung beobachten ;-)
ich darf sie alles fragen, muss mich also beeilen
  • es handelt sich um eine routinemäßge Inspektion
  • das Kabel reicht bis zu 500m
  • die Kamera ist auf ein Gestell aufgebaut, dass wiederum auf vier dicke Reifen gelagert ist, deshalb diese ruhige Kameraführung !
  • im Hinterraum zeigt sie mir noch mal eine kleinere Version: vier kleine Reifen + längliches Gestell + Kamerasystem: Kopf ist an einem Balken befestig: xy-Richtung + Auge kann noch mal wie ein Fischauge rotieren, das zusätzlich mit einer dickeren durchsichtigen Kunststoffschicht geschützt ist
  • der Wagen kostet mit allem Pipapo 250.000 Euro
  • im Kabel befindet sich ein Lichtwellenleiter + Spannungsversorgung für Kamera + Fahrgestell + Fluter
  • im Kontrollraum befindet sich unter einem Sitz ein riesengroßes Aggregat, das müsste für eine paar Stunden wenn nicht Tage reichen ;-)
  • befinden sich viele Ratten im Kanalsystem ? => ab und zu sieht man, wie einige neugierig in die Kamera gucken, einmal hat sich sogar auf die Kamera gestellt und alles inspiziert ;-)
  • sind Ratten gefährlich: nein, aber wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen, dann ja
  • insgesamt gibt es wohl mehr Ratten als die Stadt an Einwohnern hat, sie fressen alles, auch Scheiße
  • Aufschrift auf dem Wagen: zwei Ratten, die sich miteinander unterhalten: "Ich glaube, wir werden beobachtet"
  • das Programm, mit dem man die Beobachtungen auswertet + Protokoll heiß IKAS (?)
  • die Dichtungen zwischen den Rohren sind vermeintlich beschädigt, aber von außen wird auch abgedichtet
Vielen Dank unbekannterweise an das Beobachtungssystem der STAWAG, sie waren sehr offen für meine Fragen

es folgt die trockene, spröde und oft genug langweilige Theorie:

Stichwörter + Notizen:

Regenentlastungsanlagen
(Skript: Kapitel 5, ab Seite 99 + Vorlesungsfolie 6: => weniger Bildmaterial als i.d. Vorlesung),
  • RB hat schon recht: warum sind die von der Hochschule nicht fähig, eine Belüftungsanlagen richtig einzustellen: hier ist es stickig heiß und laut => einfach diese verdammte Anlage abschalten, Computer erzeugen genug Wärme, und bei Bedarf Fenster öffnen
Entlastungsbauwerke
  • bei Regen: 80 mal mehr als Trockenwetterabfluss
  • Spülstoß = Konzentration
  • "Die Frachtspitze läuft dem Durchfluss voraus" (Dreck, Laub, org.Material, etc.)
  • Ziele der Regenwasserbehandlung: u.a. Schutz vor Abflussspitzen
  • RÜB / SK / FB => stoffl. + hydraulische Fkt.
  • für Trenn- und Mischsysteme herrschen sind die Abkürzung deshalb teilweise gleich, weil die Elemente die gleiche Fkt. übernehmen
  • Quelle: MUNLV

  • an 19.000 Stellen in NRW gelangt ungereinigtes Mischwasser direkt in die Gewässer, aber an doppelt so viele Stellen, wird es vorher gereinigt
  • in Ballungsgebieten ist der organische Eintrag sehr hoch !
Regelstrategie:
  • teilweise noch Zukunftsmusik: dynamische Bewirtschaftung der Systeme
  • Statische Betriebsweise ist momentan die Regel
  • = Regenüberlauf
  • RÜB = Regenüberlaufbecken
  • FB = Fangbecken
  • DB = Durchlaufbecken
  • VB = Verbundbecken
  • SK = Stauraumkanäle
  • Fkt. der Bauwerke
  • RÜB + SK
  • RRA => haben nur hydraulische Funktion, bei der Bemessung nicht relevant
  • RKB
  • FB => 1.Vorstellung: sehr schmutziges Wasser wird vorher abgefangen
  • Hautpschluss und Nebenschluss
  • Hauptschluss = hier wenig Gefälle, Nachteil: immer Abwasser im Becken, immer dreckig
  • Foto: Fangbecken in Oberforstbach
Formulierungen:
  • Becken springt an
  • Wasser wird abgeschlagen
  • RÜB gewährleistet Sedimentation(=mechanische Reinigung von partiellen Substanzen + Ammonium) => für große Regenereignisse wichtig
  • Cave: kritische Regenspende
  • Durchlaufbecken begrenzen maximalen Zufluss
  • sie enthalten manchmal auch zusätzlich Tauchfilter (?), oder es werden Filter nachgeschaltet
  • regelt auch die Geschwindigkeit für Durchlaufbecken
  • QD = Drosselmenge zur Kläranlage
  • QKÜ = Menge Klärüberlauf => beliebte Kolloqiums- und Klausurfragen
  • Verbundbecken (VB) sind keine Standardbauwerke, sie sind Zusatzlösungen
  • Stauraumkanäle (SK) sind Sonderformen der Regenüberlaufbecken, die als gestreckte Speicherräume in dieKanaltrasse integriert sind => Querschnittsvergrößerung
  • große Querschnitte ab 1000-1600, weil Kosten hier nicht so sehr im Vordergrund stehen, kann man ruhig auch 2000er einsetzen
  • öffentlicher Baugrund
  • Becken verursachen im Gegensatz zu SK größere Betriebskosten
  • Konstruktive Ausbildung wichtig !
  • Klärbedingung ist entscheidend
  • hydraulische Oberflächenbeschickung => Abflussmenge wird auf Fläche bezogen => es wird somit die vertikale Geschwindigkeitskomponente der Sedimentation berücksichtigt
  • l/s * 3,6 = m³ /h
  • man möchte nicht, dass Wasser im Becken verbleibt
  • Entleerungsdauer: max. 10-15h
  • nach DNA A 118
  • Beckenüberlauf muss höher als Klärdurchlauf sein, unbedingt Zeichnung noch mal anschauen und Prinzip verstehen
  • Foto: Rgenüberlauf in Münster
  • Ausrüstung von Regenbecken
  • alte Regelung vs. Neue
  • Drosselsysteme, Drosselarten: Klassifikation
  • Drosselstrecke => gewisse Stetigkeit ist für die Regelung notwendig
  • Foto: Drossel, eigentlich müsste die Durchflusskammer dem Durchfluss als erstes zugewandt sein, da nur durch Vollfüllung die magnetische Induktionsmessung optimal arbeitet
  • wenn 4 Tonnen pro Sekunde auf geschlossener Drossel und Schieber prallen, dann wird der Impuls nach oben abgetragen
  • Druckstoß erfolgt mit Schallgeschwindigkeit (s.Waschmaschine: es wird ein hörbares Geräusch erzeugt, wenn das Rückschlagventil aktiviert wird)
Zusammenfassung:
  • Kläranlagen + Kanalnetze werden nicht auf Maximalereignisse dimensioniert, sondern nach Wirtschaftlichkeit
  • Mischwasserentlastungen belasten die Gewässer erheblich
  • konventionelle Entlastungen: s. Beckenarten - und -formen
Fazit:
  • nochmaliges Gespräch mit Bauing. => die meisten scheinen dieses Fach nicht zu lieben, es wird einfach durchgeschleppt
  • ein anderer beklagt sich, dass im L²P zu ungeordnet die Materialien angeboten werden, im letzten Jahr, sei das besser gewesen ?
  • nach dem 3.Semester ist Schluss, die Begegnung mit den STAWAG Leuten hat mir endgültig klar gemacht: das sehr hohe Tempo auf der TH + das Fehlen eines roten Fadens können nur junge Leute kompensieren, die noch fit im Kopf sind (Leistung = Arbeit pro Zeit !!!), ich muss meine praktischen Fähigkeiten und Allround-Interessen-Kenntnisse-Wissen woanders ausspielen und so langsam in Geld ummünzen (falls der Arbeitsmarkt überhaupt noch so etwas ermöglicht)
  • FK hat heute auf einen Termin im Super C ab 19h auf der 6.Etage hingewiesen: Stipendium-Info-Tag (ist wohl nur für ausländisch engagierte Studenten + gute Studiumsergebnisse gedacht)
  • Dozent wird immer besser, redet sehr deutlich und langsam und geht auch auf die Fragen ein. Nur seine Schrift ist unter aller Sau, so wie bei sehr vielen Dozenten und Professoren => hält ziemlich auf beim Abschreiben !

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