Donnerstag, 12. März 2009

Das Tatmotiv

... irgendwie lässt mir dieser Amoklauf im Vergleich zu den anderen nicht in Ruhe, er spukt in meinem Kopf länger als ich erwartet habe ... Erinnerungen werden wach
  • seit der Grundschule, 5.Klasse in der Orientierungsstufe, die Mittel- und Oberstufe
  • über psychische Erkrankungen von einigen guten Kumpels und Freunden
  • bis hin zum Krankenpflegedienst, Medizinstudium und dem halbjährigen Dienst auf der geschlossenen Psychiatrie

Wenn ich mir das folgende Tatmotiv anschaue und mit den Erfahrungen aus der Vergangenheit und der Theorie aus der "Medizinischen Psychologie und Soziologie" abgleiche, erkenne ich drei Dinge:
  • a) die Muster und Gesetzmäßigkeiten für die Entwicklung von "gestörtem" und "entgleistem" Verhalten sind immer die Gleichen: ein langer und langwieriger Entwicklungsprozess mit einer explosionsartigen Kurzschlusshandlung ! => das Ganze ist nur die Spitze des Eisbergs, der weitaus größere Teil liegt unter der Wasserobefläche (=Gesellschaft) verborgen. Die Spannungsentladungen sowohl positiver als auch negativer Art zeigen sich in vielfältigen Formen.
  • b) Jeder Mensch will in eine Gemeinschaft aufgenommen werden und sich zugehörig fühlen. Wird ihm dieses menschliche Grundrecht verweigert, entwickelt er sich unweigerlich zum Außenseiter, niemand steht souverän über diese fundamentalen Gefühlswelten. Ab jetzt müssen sowohl er als auch die Gemeinschaft (in Schulen, i.d. Arbeitswelt und Freizeit etc.) jeweils einen Schritt aufeinander zugehen, ansonsten besteht die Gefahr des psychologischen "point of no return".
  • c) solange eine Gesellschaft das Prinzip des "Stärkeren" unterstützt und nachahmt, anstatt das weitaus effektivere Prinzip des "Miteinanders" zu leben und zu gestalten, produziert sie ihre "Täter", die zuvor auch "Opfer" waren am laufenden Band. Manche von ihnen werden verurteilt, manche richten sich selber und manche erhalten Ehrenlogen und falsche Kondolenzen in den Geschichtsbüchern.

Tatmotiv entnommen aus heute.de:

Ein Screenshot soll es beweisen: Der Amokläufer von Winnenden hat seine Tat im Netz angekündigt. Das teilte die Polizei bei einer Pressekonferenz in Waiblingen mit. Mitglieder der Online-Community zweifeln die Echtheit der Einträge allerdings an.

  • Innenminister Rech sagte, Tim K. habe im Kontakt mit einem 17-jährigen Chatpartner aus Bayern um 02.45 Uhr geschrieben: "Ich habe dieses Lotterleben satt. Alle lachen mich aus. Ich meine es ernst, Bernd. Ich habe Waffen hier, und ich werde morgen früh an meine frühere Schule gehen und mal so richtig gepflegt grillen." Weiter habe es geheißen: "Vielleicht komme ich ja auch davon. Ihr werdet morgen von mir hören, merkt euch nur den Namen des Ortes Winnenden. Und jetzt keine Meldung an die Polizei. Keine Angst. Ich trolle nur." Darauf habe der Jugendliche in Bayern seinen Vater darauf hingewiesen, den inzwischen gelöschten Eintrag aber nicht ernst genommen.

weitere Infos in dem Link:
  • Das deutsche Waffenrecht
  • Chronik des Amoklaufs
  • Europas Presse zum Amoklauf

weitere Links:

Wo findet man eigentlich die Biografien oder wenigsten ein paar Anhaltspunkte der Todesopfer ?

Keine Kommentare: