Montag, 30. März 2009

Flüchtlingskinder

Kriegskinder

Folge 3/4, "Mit dem Teddy auf der Flucht"

Erinnerungen aus der Kriegszeit

"Ein oder zweimal kam ein Lazarettzug und da sollten wir Brote austeilen. Das war so furchtbar. Sterbende, schreiende Soldaten, die zum Teil in ihrem Blut lagen."

Der damals 14-jährige Hellfried Israel ist geschockt, als seine Träume vom Heldentod in diesem Zug auf die erschütternde Realität prallen. Im Herbst 1944 erreicht die Rote Armee Ostpreußen. Flucht wird zum Schicksalserlebnis für Millionen Deutsche. Familien, vorwiegend Frauen und Kinder, müssen seit Herbst 1944 ihre Heimat verlassen.

Die elfjährige Jutta Hartwig wird in den Wirren einer überstürzten Flucht von ihrer Mutter getrennt. Am Bahnhof packt ein Fremder beherzt das einsame Kind und wirft es in eine Lokomotive. Jutta ist gerettet, doch nun beginnt eine Odyssee durch unzählige Bahnhöfe und Flüchtlingslager. Ihre Mutter wird sie nie wieder sehen.

Für jene, die es nicht geschafft haben, den Rotarmisten rechtzeitig zu entkommen, wird die Lage dramatisch. Mädchen erleben, wie die Mütter und Tanten vor ihren Augen vergewaltigt werden. Und auch sie selbst bleiben nicht immer verschont. Egal, wie jung sie noch sind. Als letztes Aufgebot werden nun Jungen als Volkssturm-Soldaten verheizt. Mit Panzerfaust und Karabiner sollen sie an der Seite der Großväter den Feind stoppen.

Für den 15-jährigen Hitlerjungen Arthur Führer eine Bewährungsprobe, für die er sich freiwillig gemeldet hat. Doch seine Mutter bricht beim Abschied in verzweifelte Weinkrämpfe aus. "'Du bist doch noch so jung', hat sie geschrien. Und da hab ich mich losgerissen und hab gesagt, 'Mutter, ich muss da hin', und dann bin ich gegangen und hab mich nicht mehr umgedreht."

Je näher der Krieg auf Deutschland zurollt, desto weiter rückt der Krieg aus dem unmittelbaren Blickfeld der Kinder in den befreiten bzw. zurückeroberten Gebieten in der Sowjetunion, Frankreich und Polen. Aber wie nach alle dem zurückfinden in die Normalität des Lebens? Wer von ihnen weiß denn überhaupt noch, was das eigentlich ist.

(Quelle: tvtv.de, ARD, 21:10)

  • ab 1941 werden Juden und viele andere in Massen abtransportiert
  • ... das kleine Kind fragt nach der Deportation von Theresienstadt nach Ausschwitz den Gefangenen: "Wie ist das Lager hier ?" ... kurze Antwort vom Insassen, nicht mehr "Rechte Seite: Leben - linke Seite: Tod"
  • nicht alle deutschen Kinder kommen in den Genuss der Kinderlandsverschickung, die meisten müssen in den Trümmern leben
  • Aachen ist die erste deutsche Großstadt, die eingenommen wird. Zur gleichen Zeit ist in Stuttgart der Krieg nicht vorbei
  • Kinder werden als Minenleger eingesetzt, sie verlegen Stacheldraht und bedienen gelegentlich Flaggeschütze (?), doch die Rote Armee rückt immer weiter vor
  • im Sommer 1944, Warschau (Warszawa), alles steht in Flammen, 8 Wochen Krieg, 10.000e Polen werden nach Deutschland deportiert, Zwangsarbeit über 12 Stunden täglich, im Stehen, keine Rücksicht auf Gesundheit, Einsatz in vielen Fabriken inklusive Waffenproduktion
  • Warten auf die Wunderwaffe seitens der Deutschen, Durchhaltereden, in jeder Familie gibt es Kriegstote, armselige Weihnachten, aber trotzdem feiern die Menschen mit Phantasie, bald wird aber nicht mehr gefeiert
  • es hieß, die Russen kommen: Mongolenstämme, sie schneiden jedem die Zunge raus
  • der Krieg ist verloren, Judenerschießungen in Russland durch deutsche Soldaten, jede Nacht sieht der Fronturlauber die Bilder des Schreckens, von da an glaubt auch die Jugendliche, dass dieser Krieg ein Ende haben muss
  • alles versinkt in Chaos, Flucht, mehr als 2 Mio Ostpreußen fliehen, klirrende Kälte, 10.000e sterben (von Rote Armee überrollt, Hunger, Kälte)
  • Warenlager am Ufer, weil die Kutschen und Wagen nicht überladen sein
  • dürfen, nur noch Flucht über das vereiste Wasser, Abstand einhalten, rechts und links tote Pferde + eingebrochene Wagen, Tiefflieger hört man kommen, alles wird beschossen, nur noch Angst, Schreien und Verzweiflung, deutsche Soldaten suchen immer neue Wege über das Eis für die Flüchtlinge
  • wenn ehemalige deutsche Flüchtlinge im Fernsehen Flüchtlinge aus der ganzen Welt sehen, kommt die Vergangenheit wieder hoch
  • Kind wartet an den Bahnhöfen und in den Flüchtlingslagern nach ihrer Mutter, danach noch jahrelang, vergebens, lieber arm als eltern- und schutzlos, das ist das Schlimmste
  • Flüchtlinge aus Schlesien, Pommern, Ostpreußen, Sudentenland etc.
  • 27. Januar 1944 wird Ausschwitz von den Russen befreit, aber es gibt noch genug andere Konzentrationslager, in denen fortlaufend Menschen ermordet werden, trotz dass der Krieg für die Deutschen verloren ist
  • März 1944 überqueren die Amerikaner den Rhein
  • Propaganda lässt Kinder glauben, der Krieg muss weitergehen, 15-jährige und Jüngere werden eingezogen, Vereidigung, Blitzausbildung oder direkt an die Front, Nahkampfausbildung: Kinder sollen Puppen mit Bajonett erstechen
  • Feindbild: in der ersten Reihe befinden sich die "Neger" usw.
  • Himmelfahrtskommando, Schützengräben
  • nächster und letzter Teil: von der Schulbank an die Front (aufquellende Gedärme, zerschossen Köpfe, schreiende Soldaten)
***


Fazit:

... schon als kleines Kind von Ziehtante die Flucht aus Ostpreußen geschildert bekommen ... Mutter verbietet uns während der Kindergartenzeit das Lied zu singen:

"Maikäfer flieg,
der Vater ist im Krieg
Mutter ist im Pommerland,
Pommerland ist abgebrannt,
Maikäfer flieg !"

Krieg, Bürgerkriege und paramilitärische Kriegswirren werden nicht aufhören, solange die Waffenproduktion und der Waffenhandel nicht geächtet und eingestellt werden ! Wer bei diesem wichtigen Thema die Augen verschließt, verschließt die Augen vor der Realität oder profitiert von dieser Maschinerie und von dem Zyklus der Waffengewalt !

Das einzige Schusswaffenmonopol, und das auch nur in einer Übergangszeit bis zu einem Zeitalter, wo keine Schusswaffen und Bomben mehr produziert werden, hat die Polizei !

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