Donnerstag, 16. April 2009

Kultur und Politik in der DDR- 1945-1990

von Manfred Jäger


Inhalt:

I Die Sturm- und Drangperiode des antifaschistischen Neubeginns (1945-1949)

II Ideologisierung nach Plan (1949-1953)

III Krisen und Kursschwankungen nach dem Tode Stalins (1953-1958)

IV Die Windungen des Bitterfeldes Weges und der Streit um die ideologische Koexistenz (1958-1964)

V Ulbrichts letzte Amtsjahre: Repressive Reaktionen auf die Emanzipation der Literatur (1965-1970)

VI Nach dem VIII. Parteitag: Honecker begrenzte Abkehr von alten Tabus (1971-1975)

VII Die Biermann-Ausbürgerung und ihre Folgen - Pragmatische Willkür anstatt
ideologischer Eindeutigkeit (1976-1981)

VIII Dem Untergang entgegen - Chaotische Kulturpolitik ohne strategisches Konzept (1981-1990)

  • Literaturverzeichnis
  • Personenregister
  • Inhaltsverzeichnis
***

Vorwort:

Schon in der Vorbemerkung zur ersten Auflage wurde der Leser darüber informiert, dass der Verfasser sich am Streit über einen weiter oder enger gefassten Kulturbegriff oder über die Abgrenzung von "Kultur und Lebensweise" nicht beteiligen wolle. Viele repräsentative Festreden belegen, wie stark die im engeren Sinne künstlerische Kultur in der DDR ihren traditionell hohen Stellenwert behielt.

Es lag und liegt daher nahe, vor allem von ihr zu reden. Kunst- und Literaturpolitik wird dabei nicht isoliert betrachtet, denn sie war auch abhängig von den internationalen Beziehungen, und das kulturelle Klima ließ Schlüsse über den inneren Zustand der Gesellschaft überhaupt zu.

Das wechselvolle Spannungsverhältnis von allgemeiner Politik und kultureller Reglementierung wird ebenso gezeigt wie die Reaktionen, die vom enthusiastischen oder opportunistischen Mitmachen über das wohlbedachte oder spontane partielle Aufbegehren bis zur konsequenten Verweigerung.

[Absatz]

Im Zentrum stehen die "Schöne Literatur", ihre Funktion und der Umgang mit ihr und ihren Verfassern. Das hat subjektiv und objektive Gründe. Ich bin Literaturwissenschaftler und kenne mich in diesem Bereich besser aus als in den Nachbardisziplinen. Aber es trifft auch zu, dass die Belletristrik besonders misstrauisch beobachtet wurde. An ihre entbrannten die schärfsten Auseinandersetzung.

Es scheint mir daher auch von der Sache her durchaus gerechtfertigt, dass die Kontroversen um Bücher und Autoren herausgehoben werden. Die anderen Bereiche des "geistig-kulturellen Lebens" wurden freilich nicht ausgeklammert. Von ihnen ist vor allem dann exemplarisch die Rede, wenn sie in Kreuzfeuer gerieten, vom DEFA-Gegenwartsfilm also im Zusammenhang mit 11. ZK-Plenum, das radikale Verbote beschloss.

Ich habe in meinem damaligen Vorwort gleichwohl darauf hingewiesen, dass keine Literaturgeschichte erwarten werden sollte. Einzelne Werke werden erwähnt oder auch ausführlicher behandelt, wenn sie Gegenstand kulturpolitischer Konflikte wurden oder den Eingriffen der Zensur ausgesetzt waren. Informationen über Entstehungs- und Publikationsbedingungen bieten eine Interpretationshilfe, zumal jetzt, da der historische Abstand schon sehr viel größer geworden ist als der zeitliche.

( ... wenn der HSV nicht langsam Druck macht, dann könnten all seine Bemühungen vom Hinspiel (3:1) zunichte gemacht werden - momentan 2:1 für Manchester City und schon zweimal Aluminiumtreffer auf das HSV-Tor ... Manchester wurde für 200 oder 300 Millionen Euro gekauft, der Käufer ist aber über 4 Milliarden Euro reich ?)

Als ich meine im April 1982 abgeschlossene Darstellung wieder gelesen hatte, war ich überrascht, dass ich sie auch nach dem Untergang der DDR aufrecht erhalten kann. Es besteht kein Grund, sie aus "heutiger" Sicht, wie es so schön naiv heißt, zu korrigieren. Ich habe nur ein paar kleine Irrtümer und Satzfehler beseitigt und hier und da stilistische Kanten geglättet.

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