Sonntag, 25. Oktober 2009

THC - medizinische Wirkungsweise

Cannabis als Medizin

entnommen aus:

cannabislegal.de

Dass die Droge Hanf so manche Anwendung in der Medizin hat, haben die meisten schon irgendwo gerüchteweise gehört.

  • Wie sieht die Situation aber wirklich aus?
  • Ist Hanf tatsächlich eine Wundermedizin gegen alles ?
  • Oder sind das nur Propagandamärchen von Legalisierungsbefürwortern?

Die ersten schriftlichen Angaben zur medizinischen Nutzung von Cannabis gehen vermutlich auf ein zirka 4'700 Jahre altes chinesisches Lehrbuch über Botanik und Heilkunst zurück.

  • Ab dem 16. Jahrhundert fand Cannabis Eingang in die Kräuterbücher.
  • Cannabis wurde seit dem ersten Kreuzzug in die Volksmedizin eingeführt und figurierte in vielen Klostermedizinen.
  • Anwendungsbereiche waren rheumatische und bronchiale Erkrankungen, auch wurde Cannabis allgemein als Opiumersatz verschrieben.
  • Im 19. Jahrhundert wurde es ausserdem gegen Migräne, Neuralgie, Epilepsie-ähnliche Krämpfe, Schlafstörungen und anderes eingesetzt.

Marihuana war, bis es im Jahre 1898 von Aspirin konkurrenziert und schliesslich als Heilmittel durch eine breite Palette von neuen, synthetischen Arzneimitteln abgelöst wurde, in Amerika das am häufigsten benutzte Schmerzmittel.

  • Zwischen 1842 und 1900 machten Cannabispräparate dort die Hälfte aller verkauften Medikamente aus (Herer 1993).
  • In Europa und damit grösstenteils auch in der Schweiz waren zwischen 1850 und 1950 über 100 verschiedene Cannabismedikamente erhältlich (Fankhauser 1996).

Wegen

  • Dosierungsschwierigkeiten,
  • paradoxe Wirkungen
  • der Entwicklung synthetischer Medikamente

nahmen die Verschreibungen im 20. Jahrhundert ab, bis Cannabis ca. Mitte des 20. Jahrhunderts fast weltweit komplett verboten wurde.

  • Heute ist die medizinische Anwendung von Cannabis in vielen Ländern (sogar einigen Bundesstaaten der USA) wieder erlaubt.
  • In Österreich aber ist es immer noch praktisch unmöglich legal an Cannabis als Medikament heranzukommen!

Die Wahrheit liegt so wie immer in der Mitte.

Ein Allheilmittel ist Cannabis natürlich nicht, es gibt heute aber sehr viele Anwendungsbereiche, wo Cannabis eine effektive und nebenwirkungsarme Medizin darstellt:

  • Der größte Vorteil von Cannabis als Medikament ist seine ungewöhnliche Sicherheit. Das Verhältnis von tödlicher zu wirksamer Dosis beträgt nach Schätzungen anhand von Tierversuchsdaten bei oraler Aufnahme 20.000 zu 1, mindestens jedoch 1.000 zu 1. => (Letalität: 0,00005 % - 0,001 %)
  • Es gibt keinen zuverlässigen Hinweis für den Tod eines Menschen durch Marihuana-Konsum.
  • Cannabis hat den Vorteil, keine physiologischen Funktionen zu stören oder Organe zu schädigen, wenn es in therapeutischer Dosierung eingenommen wird."
[...]

Indikationen:
  • Appetitlosigkeit und Abmagerung
  • Schmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Glaukom
  • Spastik
  • Epilepsie
  • Asthma
  • Bewegungsstörungen
  • Depressionen
  • Entzugssymptome
  • Neurodermitis
  • Morbus Crohn
[...]

Akute unerwünschte Wirkungen sind
  • Herzfrequenzbeschleunigung,
  • Blutdruckabfall,
  • Mundtrockenheit
  • Bindehautreizung
[...]


***

Wirkungsspektrum

entnommen aus:

stark-statt-breit.de

21.08.2008 von JH

Wenn auch die Wirkungen auf die Psyche im Vordergrund stehen, so wirken Cannabis bzw. THC jedoch sehr unspezifisch auf eine Vielzahl von Organsystemen.

Betroffen sind neben Psyche und Wahrnehmung,
  • Denkfähigkeit und psychomotorische Leistungsfähigkeit,
  • das Nervensystem mit einer Anzahl organischer Effekte wie etwa einer Entspannung der Muskulatur,
  • das Herzkreislaufsystem,
  • die Augen,
  • das Atmungssystem,
  • das Immunsystem,
  • das hormonelles System die Fortpflanzung.

Die Pulsbeschleunigung und die Weitung der Bronchien können zum Teil auf eine Aktivierung des sympathischen Nervensystems zurückgeführt werden.

Cannabinoide üben den Großteil ihrer Wirkungen über spezifische Bindungsstellen auf der Oberfläche verschiedener Zellen, sogenannte Cannabinoid-Rezeptoren, aus.

Von diesen Rezeptoren existieren zwei Haupttypen, von denen der erste, der CB1-Rezeptor, vor allem im Gehirn und Rückenmark gefunden wird, mit einer hohen Rezeptordichte in Hirnstrukturen, die
  • für Bewegungsabläufe,
  • für Erleben und Gefühle,
  • für Denken und Gedächtnis,
  • für die Verarbeitung sensorischer Informationen
  • für verschiedene autonome Hirnfunktionen
verantwortlich sind.

Daneben wurde der CB1-Rezeptor im Hoden und einigen anderen Geweben nachgewiesen.

Der CB2-Rezeptor wurde bisher nur außerhalb des Gehirns gefunden, vor allem auf Zellen des Immunsystems.

Der menschliche Organismus produziert Substanzen, die sich an Cannabinoid-Rezeptoren binden und damit bestimmte Wirkungen auslösen. (endogen)

Die bekanntesten dieser Bindungsstoffe sind die Anandamide, von denen man annimmt, dass sie eine natürliche Rolle bei einer Vielzahl von Funktionen des menschlichen Organismus spielen,
  • wie etwa beim Gedächtnis und der Schmerzverarbeitung,
  • bei Immunfunktionen
  • bei der Fortpflanzung.

Pflanzliche Cannabinoide imitieren diese natürlichen Abläufe. (exogen)
  • Sie weisen allerdings eine wesentlich längere Halbwertzeit auf und wirken daher wesentlich länger als die körpereigenen Bindungsstoffe.
Diese Imitation der natürlichen Abläufe durch pflanzliche Cannabinoide kann zur
  • Korrektur von Störungen, etwa bei chronischen Schmerzen, genutzt werden !!!
oder
  • selbst zu Störungen natürlicher Prozesse, etwa beim Gedächtnis, führen !!!
  • (Gewichtung: Ultrakurzzeit-, Kurzzeit-, Langzeitgedächtnis)

Im Bereich von Psyche und Wahrnehmung kann Cannabis
  • sedierend,
  • euphorisierend
  • angstauslösend
wirken. (sehr indifferent)

Vom Drogenkonsumenten ist das charakteristische Hochgefühl (engl.: "High") gewünscht, ein entspannter Zustand leichter Euphorie.
  • Das sensorische Erleben wird gesteigert, das Zeitgefühl verändert sich im Sinne einer Dehnung der Zeit.
  • Farben,
  • Töne,
  • Geschmack
  • Sexualität
werden intensiviert erlebt.
  • Bei hohen Dosen treten eventuell psychotische Zustandsbilder mit Halluzinationen auf.

Im Bereich von Denkfähigkeit und psychomotorischer Leistungsfähigkeit werden
  • fragmentiertes, assoziatives Denken,
  • Gedächtnisstörungen,
  • gesteigerte Kreativität,
  • eine Verschlechterung der Bewegungskoordination (-)
  • eine Verbesserung der Bewegungskoordination (+)
beobachtet.


Im Bereich des Nervensystems sind zudem
  • Schmerzlinderung,
  • Muskelentspannung,
  • Appetitsteigerung
  • eine Hemmung von Übelkeit und Erbrechen
festzustellen. Selten können auch Übelkeit oder Kopfschmerzen ausgelöst werden.


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