Sonntag, 28. Februar 2010

Wildes Südamerika
Folge 1/6, Naturdokumentation
Land der Extreme.
Ursprünglich war Südamerika ein Teil der afrikanischen Landmasse, von der es heute durch den Atlantik getrennt ist. Seine Gewässer und Küsten sind das Zuhause von Delfinen, Walen, Pinguinen und Millionen anderer Seevögel. Die Anden sind die längste Bergkette der Welt und prägen Südamerika auf einzigartige Weise. Ihre aktiven Vulkane verändern die Landschaft immer wieder. Die im Norden Chiles und im Regenschatten der Anden liegende Atacama-Wüste ist die trockenste Region der Erde. Hier erkämpfen sich Wildtiere ein Leben unter schwierigsten Bedingungen: Guanakos, eine südamerikanische Kamelart, sind so genügsam, dass sie Tropfen des Seenebels von den Kakteen lecken, während sich auf kalten Salzebenen Tausende Flamingos um heiße Quellen drängen. Im Osten des Kontinents, in Argentinien, Uruguay und dem Süden Brasiliens, erstrecken sich trockene, windgepeitschte Steppen. Auf Klippen am Atlantik nisten Papageien, in der offenen Graslandschaft schützen die mit dem Meerschweinchen verwandten Pampashasen ihre Jungen im Gemeinschaftsbau vor dem starken Wind. Die Entstehung der Anden führte auch zur Bildung des gewaltigen Amazonasbeckens. Spektakuläre Wasserfälle schnitten langsam ein riesiges Binnenmeer vom Pazifik ab, wodurch das größte Flussnetz der Erde entstand: der Amazonas. Hier dehnt sich der weltgrößte Dschungel aus. Er verfügt über eine eindrucksvolle Artenvielfalt mit sonderbaren Bewohnern wie Amazonasdelfinen und winzigen Marmosetten. Urtümliche Faultiere bewohnen den Regenwald ebenso wie Nasenbären und Jaguare, während sich in den weiten Ebenen Gürteltiere und Riesenameisenbären die Grassteppe mit Mähnenwölfen teilen. Ganz im Süden des Kontinents erstreckt sich der große Patagonische Eisschild, ein Überbleibsel der letzten Eiszeit. Die nördlich der Gletscher gelegene windumtoste Steppe ist unter anderem der Lebensraum von Papageien, die aus Mangel an Bäumen unterirdisch nisten müssen. Die letzten Eindringlinge auf dem Kontinent waren die Menschen. Aus den zähen einheimischen Tieren züchteten sie Lamas und Alpakas.
Bild:  Archiv mp
ARTE 

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