Montag, 27. September 2010

Schiff:

... das Deck glänzt von Tag zu Tag immer mehr in Weiß. Zum Schutz werden riesige Folien aufgespannt ... geht man zum Bug, der außen in Schwarz gestrichen wird, sieht man eine riesengroße Kuppel aus Plastikfolien, die von den Wänden der Werfthalle über den Bug + kompletten Hinterbau entlang der Schiffswand befestigt worden sind, einfach nur genial ... schätzungsweise hat nur noch der Verpackungskünstler Christo ein größeres Werk geschaffen als die Werftarbeiter, indem er den Reichstag vollständig verhüllt hat.

noch mal ein informatives Gespräch mit dem Stukkateur gehabt: es wäre überhaupt kein Problem gewesen, die Gipsplatten einzeln anzufertigen, von den jeweiligen Säulen ausgehend in welcher Form auch immer (quadratisch, rund, trapezförmig usw.) Diese Formen hätte seine Truppe individuell auf dem Boden oder in deren Werkstatt zurechtgeschnitten. Wir von der Elektrik/Elektronik hätten dann ordentlich und systematisch von allen Seiten die Lichtwellenleiter stecken können. Jedes fertige Teil wäre dann hochgehievt worden, so dass man von innen nach außen sich hätte vortasten können. Das wirklich Anspruchsvolle wäre gewesen, passgenau die Teile ineinander zu fügen + dass die starren Leitungen nicht abknicken und brechen.

heute hilft der Neue aus der Fahrgemeinschaft ... da er eine ähnliche Konstitution wie ich hat (=dürrer Heiland), hatten wir bis auf die wirklich unzugänglichen Stellen fast keine Probleme ... warum hilft er aber erst nach eineinhalb Wochen ? Vielleicht hätten wir bei einem früheren Einsatz ein bis zwei Tage gespart.

vor ein paar Tagen in der Mittagspause ein nettes Gespräch mit Arbeitern aus Ungarn gehabt ... links von mir bietet mir Brot mit Speck + Süßigkeiten an ... sie verdienen 6.17 € pro Stunde. Wenn der wüßte, was für ein Reingewinn sein "Arbeitsverleiher" hat, er würde Zeit seines Lebens nicht mehr glücklich werden. 

Treffe wieder meine Fliesenleger, der baldige Pensionär dieses Zweiergespanns hat immer sehr gute Laune

Der Maschinenraum gibt seit Tagen über die Treppen von Deck zu Deck eine Affenhitze ab, die man besonders merkt, wenn man sich zwischen DK und UK befindet => da schwitzt man, selbst wenn man in einer bewegungslosen Position verharrt. Wegen dieser maschinenerzeugten Wärme + Lichtwärme brauchen die einzelnen Räume keine Heizung.

die Rettungsboote hängen nach dem Geschmack eines Mitarbeiters etwas tief (ca. 2,10m über dem Bootsdeck). Ist nicht schlimm, da die meisten Kinder und Passagiere auf diesem Familienschiff ohnehin nicht größer als 2m werden.

heute musste im Pausenraum D. wieder über mich lachen, weil ich mal wieder Situationskomik erzeugt habe. Vor seinem Bulgarien-Kurzurlaub hat er einmal den Raum verlassen, weil sonst sein Zwerchfell vor Lachen geplatzt wäre. Das habe ich ihm fast übel genommen bis Elektromeister mich aufgeklärt hat, dass er das nicht persönlich meint. Aha, er ist also besonders empfänglich für Humor.


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