Sonntag, 19. Juni 2011

Adel vernichtet

Über 220 Jahre zählte Sal. Oppenheim zu den renommiertesten Banken Deutschlands, hier gingen die Reichen und Mächtigen ein und aus.
  • Gegründet 1789 - im Jahr der französischen Revolution - wurde das Kölner Geldinstitut im Nachkriegs-Deutschland zu einem einflussreichen Partner von Wirtschaft und Politik. 
  • Im Jahr 2004 stieg Sal. Oppenheim zur größten Privatbank Europas auf und verlegte anschließend seinen Firmensitz nach Luxemburg
Doch dann kam der tiefe Fall: die Banker verstrickten sich zunehmend in Immobilien- und Aktiengeschäfte.
  • Besonders eng waren die Geschäftsbeziehungen zum Arcandor-Konzern, der früheren KarstadtQuelle AG - hier war Sal. Oppenheim zuletzt Hauptaktionär
Die Insolvenz des Warenhauskonzerns riss auch die Bank mit in den Abgrund.
  • Inzwischen mussten die verantwortlichen Banker von ihren Ämtern zurücktreten und die Deutsche Bank hat das Traditionshaus übernommen.
Die story-Autoren Georg Wellmann und Ingolf Gritschneder zeichnen die Geschichte des traditionsreichen Bankhauses nach; sie gehen den Geschäftsbeziehungen der Banker nach und beleuchten dabei insbesondere die Hintergründe der Arcandor-Pleite.
  • Warum hatte sich die renommierte Privatbank auf die risikoreichen Geschäfte hinter den Kulissen des Kaufhaus-Konzerns eingelassen? 
  • Wer waren die Drahtzieher der Deals
  • Immer wieder stoßen die Autoren dabei auf einen wichtigen Geschäftspartner der Bank, den Immobilieninvestor Josef Esch
  • Wie kam es zu der ungewöhnlichen Liaison zwischen den Bankern und dem Bauunternehmer?
(Quelle: Phoenix)
 
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1 Kommentar:

Stefan Wehmeier hat gesagt…

Auf nichts ist der gemeine Untertan so neidisch wie auf die Macht. Er bewundert die Mächtigen, er beneidet sie, er will selbst Macht erlangen - koste es, was es wolle!

Fragen wir dazu jemanden, der über solche Kindereien erhaben war:

"Ich glaube - und hoffe - auch, dass Politik und Wirtschaft in der Zukunft nicht mehr so wichtig sein werden wie in der Vergangenheit. Die Zeit wird kommen, wo die Mehrzahl unserer gegenwärtigen Kontroversen auf diesen Gebieten uns ebenso trivial oder bedeutungslos vorkommen werden wie die theologischen Debatten, an welche die besten Köpfe des Mittelalters ihre Kräfte verschwendeten. Politik und Wirtschaft befassen sich mit Macht und Wohlstand, und weder dem einen noch dem anderen sollte das Hauptinteresse oder gar das ausschließliche Interesse erwachsener, reifer Menschen gelten."

Sir Arthur Charles Clarke (1917 - 2008), aus "Profile der Zukunft"

Machtausübung ist Dummheit und allgemeiner Wohlstand ist selbstverständlich - nur nicht für jene, die mit aller zur Verfügung stehenden Unvernunft etwas "regeln" wollen, was nicht geregelt werden kann, solange es sich durch das vom Kapitalismus befreite Spiel der Marktkräfte nicht selbst regelt.

Herzlich Willkommen im 21. Jahrhundert:

"Der Weisheit letzter Schluss"
http://www.deweles.de/willkommen.html