Freitag, 16. September 2011

Lieber Blog,

es gibt nichts, was es nicht gibt. Gestern schellt es, ich mache nicht auf, weil ich endlich mal in Ruhe Fußball und Basketball schauen möchte. Ich sehe noch, wie der "Steinesammler" die Straßen hinuntergeht: ein sehr symathischer Mensch, der leider momentan etwas heftig unterwegs ist. Danach vorweislich die Rollos hinuntergelassen und auch nicht mehr an das Handy gegangen => das ist das deutliche Zeichen für: ich bin nicht da !

Und dann, weit nach Mitternacht, schellt es Sturm. Ich kann mir schon denken, wer das ist, aber ich mache trotzdem nicht auf - ich höre noch wie das Schloss der Wohnungstür umgedreht wird, und plötzlich steht Madame, die Tochter meines momentanen Vermieters mit ihrem neuen Freund im Wohnzimmer als sei es das Selbstverständlichste, andere Wohnungen ohne ausdrückliches Einverständnis einfach mal so zu öffnen.

Ich guck sie und ihn nur noch entgeistert an, als ob sie mir in den Schritt gegriffen oder mich beim Onanieren erwischt hätten. Ich bitte sie nur noch zu gehen wegen Verletzung der Privatsphäre, was sie gar nicht nachvollziehen konnten. Diesmal insistiere aber ich solange auf mein Recht bis sie die Wohnung wieder verlassen haben.

Jetzt kann ich gut nachvollziehen, was der Kapitän damit meint, als ich vor ein paar Tagen vor seiner Haustür stehe, und er etwas ungehalten an seiner Haustür mich mit den Worten begrüßt:  
  • "Hast du schon mitbekommen, was sie wieder gesagt hat => sie gehört in die Psychiatrie !" 
Damals habe ich über diese augenscheinlich harmlose Bemerkung des Vaters gelächelt, aber jetzt frage ich mich ernsthaft, ob es nicht sinnvoll ist, Umerziehungs- und Trainingslager für Jungerwachsene in die Welt zu rufen, die "von Beruf Tochter" oder "Sohn" sind, und die noch nicht gelernt haben, wie hart es sein sein kann, seine Euros und Cents aus eigener Kraft zu verdienen bzw. zusammenzukratzen.

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