Donnerstag, 26. April 2012

Netzausbau: wichtigste Element der "Energiewende" neben dezentraler u. autarker Energieversorgung

 Windbranche will Tempo bei Netzausbau


entnommen aus Emder Zeitung
(Mittwoch, 25.April 2012)
 
von

Wolfgang Dahlmann

Jan-Hendrik Petermann

Zitat:

Branche fordert von der Bundesregierung mehr Initiative.

Hannover. Die Windkraftbranche will einen Teil des weiterhin stockenden Netzausbaus in Deutschland in die eigene Hand nehmen und den erneuerbaren Energien so zusätzlichen Schub verleihen. 
  • Der Präsident des Bundesverbands Windenergie (BWE), Hermann Albers, fordert die Bundesregierung gestern am Rande der Hannover Messe auf, ein Konzept zur Finanzierung und rechtlichen Absicherung für den Bau sogennanter Einspeisenetze zu entwickeln.

Scheitert der Netzausbau bleibt nur noch 
die Verstaatlichung der Netze
http://www.faz.net/polopoly_fs/1.1686313!/image/899907752.jpg_gen/derivatives/article_aufmacher_gross/899907752.jpg

(Wind, Speicherung, Energieeffizienz)

Zitat:

[...]

Wenn alle windreichen Länder die Windenergie ebenso fördern würden wie Deutschland, dann könnte 2020 zehn Prozent des Weltstrombedarfs mit Windstrom gedeckt werden. 
  • Es würden dadurch 1,7 Mio. Arbeitsplätze neu entstehen.
Das ist das Ergebnis der Studie "Windstärke 12" von Greenpeace und Europäischer Windenergie-Vereinigung. 

 

Für den weiteren Ausbau der Windenergie in Deutschland setzt der Bundesverband Windenergie auf eine "Drei Märkte Strategie"
  • Verstärkte Nutzung im Binnenland
  • Austausch kleinerer Turbinen gegen leistungsstärkere Anlagen der Megawatt-Klasse ("Repowering") 
und 
  • Offshore-Nutzung
Mit dieser Strategie könnte laut einer Studie des Deutschen Windenergie-Instituts im Jahr 2030 über ein Viertel des deutschen Strombedarfs durch Windkraft gedeckt werden.

[...]

 weiter:

Diese lokalen Netzteile könnten die Stromerzeugung einzelner Anlagen oder Windparks bündeln und Schnittstellen zu überregionalen Übertragungsnetzen bilden, erklärte Albers. 
  • So lasse sich auch die zu geringe Kapazität bestehender Verteilernetze relativ rasch ergänzen.
Puffer bilden

Eine vom Verband in Auftrag gegebene Studie der Beratungsfirma Ecofys habe entsprechende Einsparpotentiale sowie eine Beschleunigung des Netzausbaus durch eigene Einspeisenetze der Anlagenbetreiber angedeutet, sagte der BWE-Chef: 
  • " Es gibt nichts Günstigeres, als solche Puffer zu bilden, in denen man das Netz ausbaut. " 
Dies liege auch daran, dass dabei nicht - wie bei großen Netzen - teure Reservekapazitäten für Ausfälle bereitgehalten werden müssen.
Zur Finanzierung empfiehlt der Verband ein Modell, das den bisherigen Netzentgelten ähnelt, die Betreiber großer Netze von den Nutzern erhalten
  • " Wir fordern die Bundesregierung auf, einen Mechanismus der Netzumlage einzuführen ",
 sagte Albers.
  •  " Die rechtlichen Möglichkeiten hierfür sollten geklärt werden ",
fügte Ecofys-Experte Marco Nicolosi hinzu.


Festlegung neuer Standards hinsichtlich der 

technischen Auslegung, Betreuung und Überprüfung

 http://solar-club.web.cern.ch/solar-club/Textes/SEV/images/2003/SEV1003p32i3.jpg

Zitat:

[...]

Problem durch schnelle Markdiffusion und Anlagen-Upscaling am Beispiel der Windenergie

Zusammenfassung: 

In einer Welt, die sich immer weiter vernetzt, wird zunehmend eine hohe Verfügbarkeit und entsprechende Anforderungen an konstruktive Lösungen technischer Anlagen gefordert, die wiederum mehr und mehr eine qualifizierte und kontinuierliche Betreuung sowie Methoden zur frühzeitigen Fehlererkennung nach sich ziehen. 

Die Zeiträume für die Markteinführung neuer Produkte in extremen Wachstumsbranchen, wie sie die Windenergie darstellt, sind extrem kurz, da die Nachfrage nach immer grösseren und leistungsfähigeren Anlagen zu kurzfristigen Erweiterungen der Produktpalette und Anpassungen der Strukturen zwingen.
 
Torste Johnson

 [...]

weiter:

Jörg Müller, Chef des brandenburgischen Betreibers Enertrag, warb ebenfalls für die Alternative lokaler Einspeisenetze.
Sie seien
  • " eine unabdingbare Voraussetzung, um die Energiewende zum Erfolg zu führen ", 
sagte der Manager, dessen Unternehmen bereits ein 250 Kilometer langes Einspeisenetz aufgebaut hat. Der BWE glaubt, dass sich mit Hilfe der Technologie die Akzeptanz neuer Stromanlagen in der Bevölkerung verbessern lässt.
  • " Wir gehen davon aus, dass in diesem Bereich überwiegend Erdkabel eingesetzt werden ", 
sagte Albers.

Grundsätzlich verlaufe der Netzausbau in der Bundesrepublik zu schleppend, etliche Windkraftunternehmen würden bereits darunter leiden und müssten Anlagen abschalten:
  • " Ein Jahr nach Fukushima geht es uns nicht unbedingt besser ", 
berichtet Albers.

Der für dieses Jahr geplante Kapazitätsausbau in der Windkraft um weitere 2.000 bis 2.300 Megawatt bleibe hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück.

Beim für Anfang geplanten "Kraftwerksgipfel" im Kanzleramt will Albers nicht fehlen - wartet aber noch auf  eine Einladung:
  • " Ich würde empfehlen, dass wir bei Fragen des Netzausbaus mit am Tisch sitzen. "
Auch der Ausbau der Hochspannungsnetze sei erforderlich, räumte der BWE-Chef ein.

Der erste Teil eines Ultra-Netzes zur Stromübertragung von Nord- nach Süddeutschland soll bis spätestens 2019 entstehen.
  • Dazu wollen die Netzbetreiber Amprion und Transnet BW eine eine 430 Kilometer lange Gleichstrom-Hochspannungsleitung zwischen dem Niederrhein und Baden-Württemberg installieren.

Stärken ausspielen

Mit Blick auf die wachsende Konkurrenz aus China gab sich Albers gelassen:
  • " Ich glaube, dass die europäische und deutsche Windindustrie hervorragend aufgestellt "
Das Vordringen von mittlerweile fünf chinesischen Anbietern unten den weltweiten Top Ten liege vor allem an der immensen Größe des chinesischen Heimatmarktes.
  • " Es ist klar, dass die Chinesen da ihre Stärken ausspielen "
Nach Einschätzungen des TÜV Rheinland droht deutschen Windradbauern dagegen ein ähnlicher Niedergang wie der unter asiatischer Billigkonkurrenz leidenden Solarindustrie.
  • " In China wächst eine Windkraftindustrie heran. In der Technologie liegt sie einige Jahre zurück, aber die Produkte sind jetzt schon wirtschaftlich", 
sagte TÜV-Chef Manfred Bayerlein.

Aus Müllers Sicht dürfte dennoch der schwierige Transport die Exportchancen chinesischer Anbieter in Europa schmälern - anders als in der Photovoltaik:
  • " Windkraftanlagen sind Schwersttransport. Es macht keinen Sinn, die über einen ganzen Kontinent zu fahren "


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