Donnerstag, 9. April 2015

RIP Bruder

 ... nun ist es vollbracht ...

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8.3.15 - Spätnachmittag

rote Vorderseite:

Aller Schreibkram erledigt. Sitze nun im Zug und schaue nach einem geeigneten hohen Türmlein. Das Herz pocht mäßig. Bin ein wenig aufgeregt und sehe Kräne entlang des Zugweges. Jetzt kann ich mir Zeit lassen. Gehe ein wenig spazieren. Sehe links die hohen Windräder & rechts die Kräne. Wollte schon immer so einen Kran besteigen.

"links die hohen Windräder"


"rechts die Kräne"


Weiße Rückseite:

Wald und Bucheckern, die schönen schwarzen Schuhe ganz dreckig. Kraftwerk hinter mir, Wald vor mir und schwarzes Pony, das nicht gefüttert werden darf. Zu weit erscheinen mir die Windräder und zu dornig der Weg. Es wird wohl die Birke am Wegesrand sein. Mächte steht mir bei & empfangt mich würdig. Der Weg dorthin erscheint mir nun schwer. Laß Dir noch ein wenig Zeit. Der Traktor staubt, der Anfang naht, bald bin ich in Gottes Hand. Du Birke scheinst mir hoch genug und schaukelst im Wind. Lebet wohl.

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Teil I 

... irrtümlich bis Düren gefahren, da Regionalbahn nicht in Weisweiler hält ... gewartet ... in Düren Regiobahn genommen und zurück nach Weisweiler ... ... dort ausgestiegen und den Weg immer nach oben genommen, auf "Birken und Bucheckern" geachtet ...


... immer wieder mit Passanten gesprochen ... verschiedene Waldwege genommen ... unterwegs einen Hund getroffen, der ohne Begleitung war ...


... weiter hochgelaufen, Hund kommt mit und läuft vor ... rechts und links die Spuren von Traktoren ...  die Erdspuren halbfeucht bis trocken ...


... oben bei den Windtürmen sehe ich kaum die Möglichkeit, hochzuklettern, muss wohl der falsche Ort gewesen sein, bis auf einen, der hat Leitern bis zu 1/4 der Gesamthöhe ...


... Hund kommt zurück ... Marke, Anruf, Organisation Tasso ... Vorbesitzerin meldet sich ... provisorische Leine gebastelt ... Wasser gegeben ...


... unterweg 5 Motorbiker ... Gespräch über Zufall, streunender Hund, Vorschlag, sollte ich doch mit nach Hause nehmen ... würde gerne, aber in meinem Zustand, wäre unverantwortlich ... ein Biker hat seinen Bruder vor einem halben Jahr verloren, Auto kam von rechts ... Abstieg ... Treffen mit Vorbesitzerin mit Freund aus Viersen ... nehmen ihn wieder mit ... 

Teil II

 

... entlang der Rur, Freizeitpark + Spielplätze... CHIO-Stallungen, Übungsgelände, Suche nach diesem Pony ... zurück zum Bahnhof ... müde ...

Teil III

Suche nach einem Hof, Gut Merberich ... diesmal Wanderung in Richtung Langerwehe entlang der Bahnstrecke ... dann endlich eine möglich Perspektive gesehen, die die richtigen Koordinaten haben könnte ...

"Kraftwerk hinter mir"



"Der Wald vor mir"



... vor und hinter der Schnellstraße ...

... möglicher Ausgangspunkt ...



(... ... sechs bis sieben Stunden gewandert ... vermutlich ist er in der Mittagszeit bis Langerwehe mit der Euregiobahn fahren ... durch die großen Fenster hat man einen sehr guten Blick auf die Landschaft, sowohl nach links als auch nach rechts ... als er die "links die Windräder" und "rechts zwei Baukräne" sieht, ist er wohlmöglich in Langerwehe ausgestiegen, in Richtung Weisweiler noch spazieren gegangen ... "das schwarze Pony, das nicht gefüttert werden darf" habe ich nicht gefunden, es war neben den Windrändern, den Baukränen und der Birke der stärkste Hinweis ... eins steht fest: er wird nicht allzu lange gewandert sein, um seinem Leben ein Ende zu setzen, es könnte nach dem Prinzip gewesen sein: noch mal tief Luft holen, und dann nicht lange fackeln, um eine immer wieder im Kopf eingespielte Szene und einen geplanten Handlungsablauf bei vollem Bewusstsein, ohne Drogeneinwirkung in die Tat umzusetzen ...
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