Freitag, 28. August 2015

" Eine föderale Welt ohne Staatsgrenzen ist Utopie und Ziel zugleich "



 Erster Kongress der Zionisten

Im August 1897 tagt in Basel auf Einladung des jüdischen Journalisten Theodor Herzl der erste Zionistenkongress.
  • Erstmals, nach 2.000 jährigem Exil, versammeln sich dort jüdische Deligierte aus aller Welt.
  • Seit langem sind die Juden in aller Welt von der Sehnsucht erfüllt, heim nach Zion, ins gelobte Land, zurückzukehren.
Doch im 19. Jahrhundert erfahren diese Gedanken eine politische und soziale Realität, die eine Bewegung nationaler Erneuerung zeitigt.
  • Der neu entstehende "Antisemitismus"  trägt zur Besinnung der Juden auf ihre Geschichte bei und verstärkt die Forderung nach einer jüdischen Heimstatt in Palästina
  • Die Bezeichnung "Judenstaat" prägte erstmal Theodor Herzl.
Der Journalist und Pariser Korrespondent der Wiener Zeitung "Neue Freie Presse" schrieb 1894 unter dem Eindruck des Dreyfus-Prozesses und den ihn begleitenden antisemitischen Ausschreitungen eine programmatische Schrift "Der Judenstaat", in der er seine Meinung von einer zionistischen Eigenständigkeit Ausdruck gab.
  • Auf sein Betreiben kommt es drei Jahre später zum Zionistenkongress
Das Ergebnis der Tagung, die am 31. August endet, wird mit folgender Resolution formuliert:

"Der Zionismus erstrebt für das Volk die Schaffung einer öffentlichen rechtlich gesicherten Heimstatt in Palästina".

 

Zur Erreichung dieses Zieles beschließen die Deligierten des Kongresses folgende vier Maßnahmen:
  • Förderung der jüdischen Besiedlung Palästinas
  • Gliederung des gesamten Juden durch allgemeine örtliche Veranstaltungen.
  • Stärkung des jüdischen Bewusstseins und Volksgefühl
  • Vorbereitende Schritte, um bei den Staatsregierungen Zustimmung für die Ziele des Zionismus zu erreichen.
Der Zionismus ist eine Variante des im 19. Jahrhunderts aufkommenden Nationalbewusstseins.
  • Der mit dem Nationalismus enstehende Antisemitismus trägt wesentlich zur Bildung eines politisch ausgerichteten jüdischen Nationalismus bei.
  • Vorkämpfer der zionistischen Bewegung waren Moses Hess und Zwi Hirsch Kalischer.
Weite Verbreitung  findet der Gedanke nach der Rückkehr ins gelobte Land, in das Land der Väter (Chaluz), im zaristischen Russland, wo die Juden unter Progromen und zahllosen Verfolgungen zu leiden haben.
  • Allein zwischen 1881 und 1914 wandern 2,5 Millionen osteuropäische Juden vor allem nach Palästina und in die USA aus.
(Quelle: 2.000 Jahre Chronik der Weltgeschichte, Alinea Verlag)



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(... interessanterweise haben Kapitalisten, Konzerne und Kriegsprofiteure dieses Prinzip "Welt ohne Begrenzungen" schon lange verstanden: sie agieren weltweit über "Recht, Ordnung und Moral" hinweg.
  • Sie brauchen aber das Denken und Handeln der Massen in nationalstaatliche Begrenzungen, damit Menschen ständig in Konkurrenz zueinander stehen und handeln => nur daraus erwächst maximaler Profit.
Öl ins Feuer gießen, für Unruhen sorgen und Unfrieden sichern, um immer einen wirtschaftspolitischen Gradienten aufrecht zu erhalten, ist also das kleinste Problem ...)

Der Krisenbogen im Nahen und Mittleren Osten  



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