Sonntag, 28. August 2016

Veruntreuung öffentlicher Gelder + mangelnde Prävention => Fahrlässige Tötung

 entnommen aus:

Präventionsprogramme griffen ins Leere

Geologenvereinigung erhebt schwere Vorwürfe - Staatsanwaltschat ermittelt

Schwäbische Zeitung, Freitag 26. August 2016

von Thomas Migge

 Zitat:

ROM - Während de Zivilschutz noch nach Überlebenden sucht, kritisieren Italiens Geologen die mangelhafte Vorsorge. 
  • Für Francesco Peduto, den Präsidenten der Nationalvereinigung der Geologen, hätte eine "so hohe Zahl von Toten und Verletzten verhindert werden können, wenn die Prävention besser gewesen wäre".
 http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Erdbeben-Gefaehrdungsanalysen/Seismologie/Bilder/big_q_italy_090406_map_g.png?__blob=normal&v=2

Laut Peduto leben in Italien rund 24 Millionen Menschen in seismischen Krisengebieten:
  • "Die politisch Verantwortlichen wissen das seit Jahrzehnten, und doch werden die die sich daraus ergebenden Risiken viel zu selten problematisiert."
Tatsache ist, dass nach dem verheerenden Erdbeben 2009 in L'Aquila mit mehr als 300 Toten der Zivilschutz 965 Millionen Euro für die Prävention in jenen Gebieten Italiens zur Verfügung gestellt hatte, die als besonders gefährdet gelten.

Erdbeben in Europa mit einer Magnitude >5 
von 1973 bis September 2006 (USGS/NEIC-Katalog)
http://www.seismo.ethz.ch/edu/FAQ/erdbeben_europa.gif?hires
  • Geld floss damals auch in die städtischen Kassen von Amatrice und Accumoli.
  • Es wurde jedoch nicht zur Prävention ausgegeben.
  • In beiden Fällen ermittelt nun die Staatsanwaltschaft.
Für Diskussionen sorgte der Fall der Schule "Romolo Capranica" in Amatrice.
  • Sie wurde 2012 restauriert und wiedereröffnet, auch mit Finanzmitteln, die zur Prävention bestimmt waren.
  • Am Mittwoch ist diese Schule eingestürzt.
  • Die Staatsanwalt vermutet, dass die Gelder für andere Dinge ausgegeben wurden oder gestohlen worden sind.
konstante Erdbebenherde  auf dem Globus verteilt
https://www.klett.de/sixcms/media.php/427/thumbnails/erdbebengebiete.jpg.108915.jpg
Ermittelt wird gegen die Verwaltung von Amatrice auch wegen des Rathauses, das für 1,5 Millionen Euro erdbebensicher gemacht werden sollte.
  • Diese Mittel wurden aber nachweislich nicht eingesetzt.
  • Sie flossen in andere städtische Projekte.
  • Dass auch das Rathaus einstürzte, "wunderte deshalb niemanden", sagte Guiseppe Saieva, Polizeichef in der Provinzhauptstadt Rieti, dem staatlichen Fernsehsender RAI.
Wie der Nationalverband der Geologen herausfand, flossen über 400 Millionen Euro der Präventionsmittel des Zivilschutzes in den Umbau privater Wohngebäude.
  • Nach dem Drama von L'Aquila finanzierte der Staat damit Privatleute, die ihre Wohnungen erdbebensicher machen wollten.
  • Bis zu 40.000 Euro erhielt jeder Bürger.
Doch so, der Geologeverband, in 70 Prozent aller Fälle wurden die Anträge der der Bürger falsch ausgefüllt.
  • Hunderte von Millionen Euro wurden deswegen nie überwiesen.
Zudem überprüfen staatliche Behörden die ausgeführten Arbeiten nur mangelhaft.
  • Als diese Kontrollen verbesserten wurden, stellte sich heraus, dass die Staatsgelder für andere Zwecke verwendet wurden.
In Amatrice erklärte der Regierungschef Maetteo Renzi am Mittwoch, dass man im Unterschied zu L'Aquila 2009 "alles wirklich besser machen wird".
  • Darauf gab er sein Wort.
* * * *

(... allein aus diesem Text lassen sich dutzende Aussagen über Missstände in Politik ableiten, angefangen von der Kommunal- bishin zur Staatsebene ... da muss man nicht nur nach Italien sondern direkt vor der Haustür schauen und sich fragen, warum Bauprojekte sich verteuern und  unverhältnismäßig in die Länge ziehen ... allerdings hört der Spaß dann auf, wenn Menschenleben nachweislich in Gefahr sind und Gelder veruntreut wurden ... dieses ist der tiefen Korruption zu verdanken ... ob aber die korrumpierten Politiker, die die Gelder verteilen sollen, auch verlorene Menschenleben ersetzen können, steht außer Frage => sie können es nicht !

 http://cdn2.spiegel.de/images/image-387249-panoV9-ygcb-387249.jpg
austrian-preppers.net

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann die Erdbebenkette auch den Bosporus erreichen wird. Ob bis dahin dieses Land seine korrupte Regierung quitt ist und das Erdbeben sie verschluckt, ist fraglich ...)
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