Montag, 24. Juli 2017

"Befreiung von der Basis"

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Dieses Buch reflektiert eine in jeder Hinsicht ungewöhnliche Lebensgeschichte:
  • Zwei Mal wegen Mitgliedschaft in der RAF zu insgesamt mehr als sieben Jahren Gefängnis verurteilt, entscheidet sich Margrit Schiller 1985, die alte Bundesrepublik zu verlassen und nach Kuba ins Exil zu gehen, um einer erneuten Verhaftung und der drohenden Sicherheitsverwahrung zu entgehen. 
Acht Jahre später emigriert sie mit ihrem kubanischen Mann und den beiden in Kuba geborenen Kindern nach Uruguay, ein Land, in dem von 1973 bis 1985 eine Militärdiktatur herrschte, aber auch die Stadtguerilla Tupamaros aktiv war, die heute die Regierung des Landes stellt.
  • Hier hofft Margrit Schiller, ihre Erfahrung als politische Aktivistin und ehemalige Gefangene mit anderen Menschen teilen zu können.  
Ihr Buch ist ein ehrliches und selbstreflexives Zeugnis, das grundlegende Exilerfahrungen thematisiert.
  • Sie schreibt über die Macht der Bilder und wie diese täuschen können. 
  • Mit wachem, kritischem Blick zeichnet sie die Probleme des Alltagslebens in Havanna und Montevideo nach.  
  • Ihr Buch nimmt uns mit auf eine Reise, auf der es mehr als 15 Jahre kein Zurück gab.
 Von der RAF zum Weltfriedensdienst

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Das Leben Lutz Taufers gleicht einer Suchbewegung, in der das Terrain der westdeutschen radikalen Linken vermessen wird: 
  • Rebellion gegen die verkrusteten Verhältnisse der Adenauerära in der badischen Provinz, 
  • 1968 in Freiburg, Basisgruppe Politische Psychologie in Mannheim, 
  • Sozialistisches Patientenkollektiv in Heidelberg
  • Mitglied des Kommandos Holger Meins der RAF, 
  • Besetzung der deutschen Botschaft in Stockholm, 
  • mitverantwortlich für die Erschießung von zwei Geiseln
  • 20 Jahre Haft, ein Dutzend Hungerstreiks bis an den Rand des Todes
nach der Freilassung ein Jahrzehnt Basisarbeit in den Favelas von Rio de Janeiro, heute im Vorstand des Weltfriedensdienstes.  

Die Bilanz seines bewegten Lebens lautet: 
  • Ohne entschiedenes politisches Handeln lassen sich die versteinerten Verhältnisse, die für die große Masse der Menschen dieses Planeten keine Perspektive bieten, nicht verändern. 
Genauso gilt aber: 
  • Das Ziel einer befreiten Gesellschaft muss sich in den Mitteln des Widerstands spiegeln
Und: 
  • Befreiung fängt an der Basis an. 
" Befreiung von der Basis "
 

Favelas“ sind inoffizielle Bezirke der Metropole Rio de Janeiro, illegal gebaute Stadtteile – scheinbar Welten ohne Regeln. 
  • Dort herrscht größten Teils die Drogenmafia
Die Polizei versucht jetzt Ordnung ins Chaos zu bringen. 
  • Eine Mamut-Aufgabe für Behörden und Sicherheitskräfte aber auch für die Bewohner selbst.
  • Täglich sterben im Großraum Rio 16 Menschen an Schussverletzungen.
Die Behörden setzen beim Kampf gegen Gewalt und Verbrechen in einem ersten Schritt auf das „Schock-Team“ der Militärpolizei von Rio de Janeiro (Batalhão de Polícia de Choque - BPChq). 
  • Die Spezialeinheit besetzt die Favelas und macht den Weg frei für die sogenannten „Friedenseinheiten“. 
  • Sie sollen im zweiten Schritt den Bewohnern der Favelas dauerhaft Sicherheit geben. 
Abenteuer Leben begleitet einen Militärpolizisten des Schock-Teams und einer Friedenseinheit bei der Erstürmung einer Problem-Favela bis zur Eröffnung der neuen Polizeiwachen.

 vs.

Rolf Muller

Zitat

Ich wohne fast 30 Jahre hier. 
  • Meine Antwort wirst Du mit der Deutschen Mentalität vielleicht nicht verstehen. 
Erstens bestehen diese Favelas schon seit Jahrzehnten.
  • Ein Grossteil der Bevölkerung ist ungebildet und deshalb viel einfacher zu manipulieren.
Einige Politiker sind eng mit den Favelachefs verknüpft, weil sie dadurch Wahlen gewinnen können (du siehst ja wie viele Leute in der Favela wohnen). 

Dummheit der Polizei ?
  • Ich war gerade unterwegs und hatten engen Kontakt mit einer deutschen Polizistin, welche eine Einheit leitet, welche das organisierte Verbrechen in Deutschland bekämpft.
Sie war klipp und klar: 
  • "Ich werde als zu bissig und ehrlich angesehen. 
  • Du kommst nur hoch in der Polizei wenn du politisch bist, heute ist das Hauptgewicht der Polizei leider nicht mehr die Investigative, sondern die Politik".
(Notiz: ... würden die Drogen legalisiert werden, dann würden auch Politiker und die obersten Posten der "Gesetzeshüter" auch nichts mitverdienen. So sieht also der Alltag dann für die unteren Ränge der "Gesetzeshüter aus: sie täglich mit dem Pack von der Basis auseinandersetzen bis zum Burn out ...)
Übrigens gibt es noch ein anderes Problem, dass so ernst - oder noch schlimmer - wie die Drogendealer sind: 
  • die Miliz
Einige Favelas werden von ihnen dominiert
  • sie sind der Abschaum der Gesellschaft, 
  • kommen von der Polizei oder sogar vom Militär
  • kennen deshalb die Strukturen 
und 
  •  erpressen die lokale Bevölkerung durch "Aufpreise" von Naturgas, etc.
Beltrami, der Sicherheitschef, ist eigentlich sehr beliebt bei der Bevölkerung, weil er keine politischen Ambitionen hat, er ist eigentlich ein Ideologe. 
  • Er spricht Dinge an, die viele nicht gerne hören und er wird den Bettel bald hinschmeissen, sicherlich frustriert, weil seine ganze Arbeit für nix war.
Die UPPs haben ihren Einfluss schon verloren, die Leute in der Favelas sind weiterhin bewaffnet und das grosse Inkognito wird sein, was genau passieren wird, nachdem die Para-olympischen Spiele vorbei sein werden, denn der Bundesstaat Rio wurde vom ICO und seiner korrupten Helfershelfer geplündert und wird bald bankrott deklarieren.
  • Inclusive, liebes Deutschland, ihr habt sehr viel Geld durch deutsche Firmen etc. verdient, mit der Konstruktion im Stadtzentrum, die Konkurrenz wurde auch durch Bestechung gewonnen, das habe ich mit eigenen Augen gesehen, niemand hat mir das erzählt.
Es ist leider so, dass es 
  • sehr einfach ist, Gesellschaften für deren passive Korruption zu kritisieren, 
  • schwierig aber, die Augen zu öffnen und zu sehen, dass die eigene Regierung oder eigene Firmen durch aktive Korruption unterstützen, 
weil man dann einen besseren Lebensstandard hat !



* * * *

(Notiz: ... die Doppeldeutigkeit der Sprache:
  • soll die "Befreiung" von der "Basis" aus gesehen verwirklicht werden,
oder 
  • soll die Welt "von der Basis befreit" werden, so dass nur noch die reichsten 10% die Welt für sich haben ?
Eigentlich besitzen sie finanztechnisch gesehen schon die ganze Welt und lenken Wirtschaft und Politik, Medien und Waffensysteme.
  • Das, was sie im Endeffekt manipulieren und nutzen, ist die gesamte "men-power", Rohstoffe und Finanzströme inklusive Steuern und Abgaben.)
. . . .
 

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